Ein erneuter Vorfall mit einer Turbine der Windtochter Gamesa hat bei Siemens Energy in der vergangenen Woche wieder für Verunsicherung gesorgt. Die Qualitätsprobleme verfolgen den Konzern nach wie vor, die Citigroup warnt deshalb. Auch deshalb hat sich die Aktie an der Börse wieder von ihrem Mehrmonatshoch gelöst.
In Norwegen war in einem Windpark ein Rotorblatt einer Onshore-Turbine abgefallen. Dies zeigt einmal mehr, dass die Probleme mit den Plattformen 4.X und 5.X noch immer nicht gelöst sind. Die Qualitätsmängel könnten auch beim anstehenden Call zu den Quartalszahlen am 8. Mai zum Thema werden, so Analyst Vivek Midhra von der Citigroup. Er erinnerte daran, dass noch viel Arbeit vor dem Konzern liege, um Siemens Gamesa wie geplant bis 2026 wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen.
Der Windpark in Norwegen sei mit nur 34 Turbinen zwar klein, so Midhra weiter. Sollte es ein Einzelfall sein, wären die Kosten für die Behebung des Problems deshalb wahrscheinlich unwesentlich. Allerdings würden die Sorgen wieder wachsen, dass sich der ordnungsgemäße Neustart der Onshore-Aufträge bei Gamesa verzögern könnte. Auch bei den Reparaturen könnte der Zeitplan abweichen.
„Wie in solchen Fällen üblich, haben wir das Sicherheitsprotokoll eingeleitet und die Turbinen im Windpark gestoppt, niemand kam zu Schaden“, hatte ein Sprecher von Siemens Energy in der vergangenen Woche zu Bloomberg gesagt. „Wir müssen nun die Ursache für diesen Vorfall untersuchen und sind dazu in Kontakt mit dem Kunden.“
Die Aktie von Siemens Energy hatte sich in den vergangenen Monaten deutlich erholt. Abseits des Windgeschäfts läuft es beim Konzern gut. Sollte man die Gamesa-Krise in den Griff bekommen, wären deutlich höhere Kurse drin. Doch die Risiken bleiben groß. DER AKTIONÄR sieht den Börsenneuling GE Vernova im Vorteil. DER AKTIONÄR hat beide Wettbewerber in der neuen Ausgabe 16/2024, die hier bequem zum Download bereitsteht, ausführlich unter die Lupe genommen.