Im ohnehin schwachen Marktumfeld kommen die Konzerne aus der Siemens-Familie am Mittwoch besonders stark unter Druck. Siemens Energy ist mit einem Minus von knapp sechs Prozent Schlusslicht im DAX und auch die Tochter Siemens Gamesa gibt mehr als sieben Prozent nach. JPMorgan sorgt mit einem doppelten Downgrade für Verunsicherung.
Die Phase sinkender Erwartungen an Siemens Gamesa dürfte länger dauern, meint Analyst Akash Gupta. Auch wenn das Wachstum beim Offshore-Geschäft (auf See) intakt bleibe, dürften Projektverzögerungen die Umsätze vorerst bremsen. Zudem gebe es Onshore (an Land) nach wie vor Gegenwind. Er stufte die Aktie deshalb von „Overweight“ auf „Neutral“ ab und senkte das Kursziel von 30 auf 26 Euro.
Wegen der höheren Risiken bei Gamesa hat Guptas Kollege Andreas Will auch Siemens Energy von „Overweight“ auf „Neutral abgestuft. Den fairen Wert reduzierte er jedoch lediglich leicht von 30 auf 29 Euro. Der zweite Kernbereich Energietechnik sei nach wie vor unterbewertet. Allerdings sei der Weg, die Potenziale dort auszuschöpfen, steinig.
Die Aussagen der Analysten stoppen die jüngste Erholung jäh. Nach der herben Gewinnwarnung von Siemens Gamesa im Juli bleibt die Verunsicherung groß. Auch wenn die langfristigen Aussichten stimmen, muss zunächst viel Vertrauen zurückgewonnen werden. Wer investieren will, sollte das Direktinvestment in Siemens Gamesa vorziehen.