Nach den kräftigen Ausschlägen in den vergangenen Tagen beruhigt sich die Lage bei Siemens Energy derzeit wieder etwas. Trotz der starken Kursbewegungen hat sich unter dem Strich zuletzt eher wenig getan. Die Aktie notiert rund zehn Prozent unter dem Rekordhoch von Mitte Februar bei 64,56 Euro. JPMorgan bleibt auf dem aktuellen Niveau eher verhalten gestimmt.
In einer neuen Studie hat Analyst Akash Gupta die Vergabe von Lieferketten-Rahmenverträgen durch den britischen Versorger National Grid unter die Lupe genommen. Positiv sei die Entwicklung für die vom Netzbetreiber ausgewählten Firmen, zu denen neben NKT und Prysmian auch Siemens Energy zählt. Für die Aktie bleibt Gupta dennoch vorsichtig, sein Kursziel lautet 47 Euro und die Einstufung „Neutral“.
Insgesamt überwiegt bei Siemens Energy aber nach wie vor die Zuversicht. 15 Experten raten laut der Nachrichtenagentur Bloomberg derzeit zum Kauf, dem stehen lediglich sechs Verkaufsempfehlungen gegenüber. Zudem lautet das Votum sechs Mal „Halten“. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 57,25 Euro und liegt damit im Bereich des aktuellen Kursniveaus.
Doch es gibt auch einige Bullen, die nach der Megarally 2024 mit einer Kursvervierfachung noch immer viel Luft nach oben sehen. Berenberg beziffert das Kursziel auf 75 Euro, BNP Paribas gibt ein Ziel von 74 Euro aus und die LBBW sieht den fairen Wert bei 71 Euro. Allerdings sind auch nach wie vor Bären dabei, die der Erholung nach dem Crash 2023 nicht über den Weg trauen. Die Kursziele von Bernstein mit 22 Euro oder Morningstar mit 27,50 Euro liegen nicht einmal halb so hoch wie das aktuelle Kursniveau.
Eine Beruhigung der Lage war nach den rasanten Kursgewinnen im vergangenen Jahr überfällig. Grund zur Sorge besteht angesichts der Konsolidierung auf hohem Niveau nicht. Langfristig sind die Aussichten für den Energietechnikkonzern angesichts des weltweit steigenden Energiehungers und der benötigten Modernisierung der Infrastruktur gut. DER AKTIONÄR bleibt deshalb positiv gestimmt.