Im Sog der US-Tech-Werte zeigt die Aktie von Siemens Energy heute eine starke Performance und legt um knapp drei Prozent zu. Der KI-Boom ist ein entscheidender Wachstumsmotor für den deutschen Energietechnikhersteller, denn der Ausbau von Rechenzentren benötigt enorme Energiemengen. So profitiert Siemens Energy.
Als stärkste Wachstumsmärkte im Investitionsgüter-Sektor haben sich laut einer aktuellen Branchenstudie der US-Bank JPMorgan Nordamerika, der Nahe Osten sowie Indien erwiesen. Als global aufgestelltes Unternehmen kann Siemens Energy diese regionalen Chancen nutzen. Der Markt in Europa und China habe sich unterdessen schwächer gezeigt. Doch das Gesamtbild ist positiv: Die Unternehmen, darunter auch Siemens Energy, haben mit ihren Ergebnissen im abgelaufenen Quartal besser abgeschnitten als erwartet und für eine positive Marktstimmung gesorgt. Dennoch belässt JPMorgan die Einstufung vorsichtig auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 47 Euro.
Zölle keine Wachstumsbremse
Auch die von Donald Trump angedrohten US-Zölle sollen das Wachstum nicht bremsen. Im Gegenteil: Die Unternehmensleitung sieht ein immenses Wachstumspotenzial im größten Strommarkt der Welt. Mit Investitionen in Höhe von einer halben Milliarde Euro hat Siemens Energy eine starke Präsenz in den USA aufgebaut. Die lokale Fertigung mit 12.000 Mitarbeitern in acht Produktionsstätten sollte dabei helfen, etwaige Auswirkungen der Zölle zu minimieren.
Zusätzlich profitiert der Energietechnikspezialist von der breiten Aufstellung in verschiedenen Energiebereichen: Die Renaissance der Kernenergie in mehreren europäischen Ländern, China oder auch den USA – insbesondere die Entwicklung der kostengünstigen und effizienten Mini-Reaktoren – eröffnet neue Chancen. Der jüngste Deal zwischen Siemens Energy und Rolls-Royce zeigt, wie attraktiv dieses Geschäftssegment ist.
Als breit aufgestellter Energietechnikkonzern profitiert Siemens Energy von den Veränderungen in der Energielandschaft. Der Kurs liegt aktuell 13 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch. Der Rücksetzer dürfte die zurückhaltenden Umsatz- und Gewinnerwartungen bereits eingepreist haben. Eine positive Überraschung in der tatsächlichen Geschäftsentwicklung könnte der Aktie den nötigen Schub für ein neues Hoch verleihen. DER AKTIONÄR rät dazu, die Gewinne laufen zu lassen.