Mit den überraschend guten Quartalszahlen hat Siemens Energy diese Woche neue Käufer angelockt. Nach dem deutlichen Kurssprung um neun Prozent hat sich das Chartbild aufgehellt. Allerdings gibt es auch Zweifel an der Nachhaltigkeit der starken Entwicklung. Am Donnerstag notiert die Aktie im Minus, dabei hat die Deutsche Bank das Ziel angehoben.
Das Zahlenwerk von Siemens Energy sei stark ausgefallen, so Analyst Gael de-Bray. Er sieht dies als Zeichen, dass die Probleme im Windenergiebereich bei der Tochter Gamesa angegangen werden. Im Mai dürfte seiner Meinung nach der Ausblick angehoben werden. De-Bray hob das Ziel von 12 auf 14 Euro an, die Einstufung lautet unverändert „Hold“.
Anleger sollten angesichts der Studie aber nicht zu sehr in Euphorie verfallen. Es erscheint fraglich, ob die starken Zahlen wirklich zu einer Prognoseanhebung führen. Unterjährige Verschiebungen von Umsätzen waren mitverantwortlich für die gute Entwicklung – das könnte sich im Jahresverlauf ausgleichen. Zudem schreibt Gamesa weiter rote Zahlen, vor einer schnellen Trendwende im Windgeschäft steht somit ebenfalls zumindest ein dickes Fragezeichen.
DER AKTIONÄR bleibt vorsichtig. Nach wie vor fehlt eine klare Strategie, um die Krise bei Gamesa nachhaltig zu beheben. Die hausgemachten Probleme verfolgen den Turbinenbauer seit Jahren und bleiben ein Damoklesschwert. Es gibt weiterhin Werte mit einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis.