Bei der Aktie von Siemens Energy geht die Zitterpartie in die nächste Runde. Nach dem Rebound der letzten Wochen steht der Kurs nun wieder inmitten der Trading-Range. Während der Newsflow rund um den Konzern keine neuen Impulse liefert, so macht zumindest die charttechnische Lage den Anlegern Hoffnung.
Seit Mai zeigt sich ein wiederkehrendes Muster an der Börse: Vielversprechende Anstiege werden regelmäßig von Verkaufswellen abgelöst. Diese anhaltende Unentschlossenheit des Marktes geht vor allem auf die schwierige Lage beim Konzern zurück. Einerseits übertreffen die Leistungen im Bereich Netztechnik und bei Gasturbinen die Erwartungen deutlich. Andererseits bleibt die Windkraftsparte nach den erheblichen finanziellen Einbußen des Vorjahres ein besorgniserregender Faktor.
Es bleibt abzuwarten, ob die neu eingeführte Strategie tatsächlich in der Lage sein wird, die kriselnde Tochtergesellschaft Gamesa zu stabilisieren und wieder profitabel zu machen. Die Herausforderung wird dadurch erschwert, dass neben internen Schwierigkeiten auch branchenweite Probleme bestehen. Insbesondere die anhaltend niedrigen Gewinnmargen, die alle Hersteller von Windturbinen betreffen, konnten bisher nicht nachhaltig verbessert werden.
Im Chartbild spiegelt sich diese Lage konkret in Form einer anhaltenden Seitwärtsbewegung wider. Seit Mai konsolidiert die Aktie in einer Range zwischen 22,50 und rund 27,50 Euro. Doch neue Kaufsignale machen nun Hoffnung. Während der jüngsten Aufwärtsbewegung konnte der Titel den GD50 bei 25,40 Euro überwinden und auch der MACD-Indikator kreuzte die Nulllinie, womit die Bullen wieder das Ruder übernehmen könnten.
Seit 2022 kam es vier Mal zu diesem Signal, jeweils war es ein voller Treffer. Somit macht die aktuelle Lage Hoffnung darauf, dass nun die Trading-Range nach oben aufgelöst werden kann. Darüber dürfte es dann zügig in den Bereich um 30 Euro gehen.
Solange die Aktie von Siemens Energy in ihrer Seitwärtsrange festhängt, bleibt sie lediglich eine Halteposition. Auch wenn charttechnische Signale kurzfristig für Auftrieb sorgen könnten, dürfte vor allem auch die Zukunft von Gamesa darüber entscheiden, ob deutlich höhere Kurse bei Siemens Energy drin sind.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.