Nach der jüngsten Gegenbewegung zählt die Aktie von Siemens Energy am Mittwoch zu den schwächsten Werten im MDAX. Mehr als drei Prozent verliert der Energietechnikkonzern. Das Problem: Die gekappte Prognose von Nordex ist ein schlechtes Zeichen für die eigene Windtochter Siemens Gamesa, deren Komplettübernahme angestrebt wird. Derweil haben sich erste Experten zu den neuen Strukturen geäußert.
Durch die Umstrukturierung von bislang zwei auf nun fünf Berichtssegmente wolle Siemens Energy die Hierarchie in der Organisation verringern und mehr Verantwortlichkeit und Transparenz schaffen, so Analyst Rajesh Singla von der Société Générale. Allerdings bleibe Siemens Gamesa ein ungelöstes Problem. Mit dem Kursziel von 26,50 Euro spricht er der Aktie dennoch viel Luft nach oben zu, die Einstufung lautet „Buy“.
Auch Gael de-Bray von der Deutschen Bank hält die Umstrukturierung für sehr nützlich, um aktuelle Entwicklungen und mittelfristige Perspektiven zu verstehen. Er sieht den fairen Wert deshalb sogar bei 27 Euro. Votum: „Buy“.
Siemens Energy geht mit dem Umbau den richtigen Weg. Allerdings wird das Unternehmen Zeit benötigen. Die anstehende Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Gamesa-Übernahme könnte den Kurs zudem kurzfristig belasten. Anleger müssen deshalb vor dem Neueinstieg nichts überstürzen.