Im freundlichen Marktumfeld führt die Aktie von Siemens Energy den DAX an. Nach dem Horrorjahr 2023 steht der Energietechnikkonzern vor einem neuen Erholungshoch. Seit dem Tief im Oktober hat sich die Aktie bereits fast verdoppelt. Etwas Schwung verleiht dabei auch eine neue Studie von Berenberg.
Die Experten schrieben in ihrer neuen Studie von einem günstig verlaufenen Schlussquartal für die europäische Stromerzeugerbranche. Die Leistung des durch Windkraft erzeugten Strom sei in dem Zeitraum um 24 Prozent gestiegen. Dabei resultiere der Großteil der Zuwächse nicht aus positiven Wetterbedingungen sondern aus zusätzlichen Kapazitäten.
Gerade die Betonung des Ausbaus der Kapazitäten ist für die Turbinenbauer eine gute Nachricht. Auch die Siemens-Energy-Tochter Siemens Gamesa sollte von dieser Entwicklung profitiert haben. Im vergangenen Jahr war das Milliardenfiasko im Windgeschäft mit fehlerhaften Onshore-Turbinen und Problemen beim Hochlauf der Fertigungskapazitäten im Offshore-Bereich verantwortlich für die schwache Entwicklung der Aktie, die im Tief bei 6,40 Euro notierte.
Seit Ende Oktober hat allerdings eine deutliche Erholungsrally eingesetzt. Mit dem Kursplus am Freitag notiert die Aktie inzwischen einmal mehr an der hartnäckigen Widerstandszone bei 12,50/12,60 Euro. Bereits 2023 war der DAX-Titel hier mehrmals abgeprallt – ein neues Hoch wäre somit aus charttechnischer Sicht durchaus ein starkes Kaufsignal. Im Anschluss könnte es für die Aktie bis in den Bereich der 15-Euro-Marke gehen, die untere Begrenzung der Seitwärtsbewegung im Juli 2023 – kurz nach dem ersten kräftigen Kurssturz vergangenes Jahr.
Rein charttechnisch betrachtet könnte sich das Bild bei Siemens Energy nun deutlich aufhellen. Klar ist aber auch, dass die Risiken angesichts der nach wie vor offenen Fragen rund um Siemens Gamesa noch immer groß sind. Anleger sollten deshalb weiterhin mit Vorsicht agieren. DER AKTIONÄR favorisiert in der Windbranche den dänischen Marktführer Vestas.