Anfang Februar hat die EU die Zugfusion von Siemens und Alstom untersagt. Der Plan des DAX-Konzerns, einen europäischen Champion zu schmieden, geht somit nicht auf. Nun herrscht die Angst vor, dass der chinesische Weltmarktführer CRRC den Wettbewerb auch in Europa angreift. Doch es gibt Hoffnung, dass sich Siemens und Co behaupten können.
So laufen die Geschäfte in der Zugsparte bislang noch gut. Siemens Mobility hat im vergangenen Quartal das Auftragsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 41 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro gesteigert. Das zeigt, dass sich Konzernchef Joe Kaeser kurzfristig noch keine Sorgen machen muss – unabhängig davon, ob die Sparte in Zukunft eigenständig an die Börse gebracht wird oder doch weiter im Konzernverbund verbleibt.
Geht es nach Peter Spuhler, dem Verwaltungsratschef des Wettbewerbers Stadler Rail, ist es ohnehin noch nicht sicher, ob CRRC den europäischen Markt künftig dominieren wird. Hauptgrund: Der Zugbau sei in Europa eher Einzel- statt Serienfertigung mit individuellen Stromsystemen, Sicherungstechnik oder Zulassungsverfahren. „Da werden sich die Chinesen schwertun. Die sind es gewohnt, tausend gleiche Züge zu bauen“, so Spuhler im Handelsblatt.
Abwarten...
Klar ist: Die Folgen des Aus für die Zugfuison sind für Siemens überschaubar. Die Sparte steht auch alleine aktuell noch gut da, zudem sind andere Bereiche wie die Digitale Fabrik oder die intelligente Infrastruktur wichtiger für die Zukunft des Konzerns. Aufgrund der Probleme in der Kraftwerksparte und des langwierigen Umbaus fehlen aber weiterhin die positiven Impulse für die Aktie. Anleger bleiben an der Seitenlinie.