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Die Siemens-Aktie zählt am Montag zu den schwächsten Werten im DAX. Inzwischen ist die Erholung, die nach dem Abverkauf Ende März eingesetzt hatte, längst beendet. Auch ein Ritterschlag von RBC kann dem Kurs keine Impulse setzen. Die Skepsis angesichts der Rezessionsgefahr überwiegt noch immer.
Für die kanadische Bank RBC zählt Siemens zu den aussichtsreichsten Werten im laufenden Jahr. Die Aktie wurde neu in die „Top 30 Global Ideas for 2022“ aufgenommen. Als Grund nennt Analyst Mark Fielding die Vereinfachung der Konzernstruktur in den vergangenen fünf Jahren, die sowohl bei der Marge als auch beim Wachstum für mehr Attraktivität gesorgt hatte. Sein Kursziel liegt bei 150 Euro.
Deutlich skeptischer ist Barclays-Analyst Lars Brorson. Er sieht „Rezessionswolken“ aufziehen und hält es deshalb für unvermeidlich, dass die Investitionsgüterkonzerne ihre Jahresziele zurechtstutzen. Wegen der steigenden Kosten und der zu erwartenden konjunkturellen Abkühlung im zweiten Halbjahr kürzte er seine Schätzungen und auch das Kursziel von 141 auf 129 Euro. Die Einstufung lautet angesichts des kaum vorhandenen Potenzials „Underweight“.
Eine Rezession würde natürlich auch Siemens treffen. Allerdings ist der Konzern durch den inzwischen starken Fokus auf Digitalisierung gut aufgestellt, um auch eine Krise zu meistern. Langfristig erscheint das aktuelle Niveau der Aktie ohnehin attraktiv. Anleger mit Weitblick können das jetzige Level trotz der Risiken nach wie vor zum Aufbau einer Position nutzen.
