Siemens steht vor der nächsten großen Übernahme. Der Konzern teilte am Mittwochabend mit, dass er den US-Softwarespezialisten Dotmatics übernehmen wird. Der Kaufpreis für den Softwarespezialisten soll bei rund 5,1 Milliarden US-Dollar liegen.
Dotmatics entwickelt cloudbasierte Lösungen für das Forschungs- und Entwicklungsumfeld, die Wissenschaftlern helfen, Daten effizient zu verwalten, zu analysieren und zu visualisieren. Zu den Hauptprodukten gehören die Dotmatics-Plattform, SnapGene, Geneious und GraphPad Prism.
Die Tools des US-Unternehmens unterstützen unter anderem die Verwaltung von Forschungsdaten, die Visualisierung biologischer Sequenzen und die statistische Analyse. Im Oktober 2023 brachte Dotmatics Luma auf den Markt, eine multimodale Plattform für die Arzneimittelforschung, die relevante Daten für KI- und ML-gestützte Analysen aggregiert
Die Transaktion könnte laut Bloomberg noch an diesem Mittwoch bekannt gegeben werden. Weder Siemens noch der Eigentümer Insight Partners wollten sich bislang dazu äußern.
Die Übernahme passt gut zur aktuellen Siemens-Strategie. Der Konzern fokussiert sich zunehmend auf Digitalisierung, Industrie-Software und KI-gestützte Lösungen für Forschung, Entwicklung und Fertigung. Mit der Akquisition von Altair (2024) und zuvor von Brightly Software (2022) hat Siemens bereits gezielt in Software-Know-how investiert, um das Geschäft mit Smart Industry und Digital Twins auszubauen.
Dotmatics ergänzt dieses Portfolio um spezialisierte Lösungen für die Life-Sciences-Forschung – ein Bereich, den Siemens bislang nur am Rand bedient hat, der aber wachstumsstark ist und stark auf datengetriebene Innovationen setzt. Damit stärkt Siemens seine Position im Bereich Industrial AI und cloudbasierter R&D-Software.
Kurz: Die Übernahme ist ein logischer nächster Schritt in der Strategie, Siemens von einem Industriekonzern zu einem führenden Technologie- und Softwareanbieter zu transformieren.
Der zunehmende Fokus auf Digitalisierung ist der richtige Schritt und eine Dotmatics-Übernahme passt sehr gut dazu. Die Siemens-Aktie ist zudem einer der Stabilitätsanker im DAX und bleibt daher ein attraktives Basisinvestment.