Die Aktie von Shell präsentiert sich weiterhin in einer starken Verfassung. Rückenwind erhalten die Anteilscheine des britischen Energieriesen weiterhin in Form anhaltend hoher Öl- und Gaspreise, welche üppige Gewinne wie im Auftaktquartal auch für das laufende zweite Quartal immer wahrscheinlicher machen.
Indes bleibt die Verunsicherung an den Rohstoffmärkten hoch. Gestern waren die Ölpreise zunächst noch unter Druck geraten. Neue Corona-Infektionen in der chinesischen Metropole Shanghai haben Hoffnungen auf eine baldige Lockerung der strengen Virus-Beschränkungen einen Schlag versetzt. Die scharfe Corona-Politik der chinesischen Führung belastet das Wirtschaftswachstum und damit die Erdölnachfrage der Volksrepublik.
Im weiteren Tagesverlauf rückten jedoch die Folgen des Ukraine-Kriegs in den Blick. So ist der europäische Erdgaspreis (TTF) um rund 13 Prozent gestiegen. "Offenbar bestehen Sorgen, dass die Gaslieferungen über die Ukraine weiter eingeschränkt werden könnten", kommentierte Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. "Möglicherweise versucht die Ukraine, Druck auf Ungarn auszuüben, dem EU-Ölembargo gegen Russland zuzustimmen."
Zudem ist am Donnerstag nach den von Russland verhängten Sanktionen gegen ehemalige Tochtergesellschaften von Gazprom der Gas-Transit durch die Ukraine nach Europa nochmals gefallen. Bereits am Vortag war er gesunken, weil die Ukraine kriegsbedingt einen Strang durch die umkämpfte Region Luhansk geschlossen hatte. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält die Auswirkungen der von Russland verhängten Sanktionen zwar für "überschaubar". Weitere russische Energiesanktionen könnten jedoch zu Engpässen führen.
Auf den aktuellen Niveaus von Öl und Gas dürfte Shell weiterhin Tag für Tag satte Gewinne scheffeln. Die immer noch günstig bewertete Aktie bleibt nach wie vor attraktiv. Der Stopp kann vorerst noch bei 18,70 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX