Der britische Energieriese hat in dieser Woche angekündigt, künftig in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen noch mehr an die Anteilseigner ausschütten zu wollen. Dies kam am Markt gut an. Mittlerweile haben sich auch zahlreiche Analysten mit den Plänen des Unternehmens befasst – und zeigen sich allesamt bullish gestimmt.
So hat heute etwa Barclays das Kursziel für Shell-Papiere nach dem Kapitalmarkttag von 3.300 auf 3.500 Britische Pence (umgerechnet 40,87 Euro) angehoben. Daraus errechnet sich ausgehend vom aktuellen Kursniveau Aufwärtspotenzial von 47 Prozent. Die Einstufung wurde dementsprechend auf "Overweight" belassen. Analystin Lydia Rainforth begründete das neue Kursziel in einer am heutigen Freitag vorliegenden Studie mit dem voraussichtlich höheren Barmittelfluss im Fördergeschäft. Die Expertin hob ihre Schätzungen für die kommenden beiden Jahre an. Für einen Anstieg der Aktie sei es nun entscheidend, das das Unternehmen angesichts der Energiewende tatsächlich schlanker und fokussierter werde und dabei Ausgabendisziplin walten lasse.
Auch die Experten von Deutsche Bank Research sind bullish gestimmt. So hat Analyst James Hubbard die Einstufung für die Shell-Aktie auf "Buy" mit einem Kursziel von 2907 Pence belassen. Der Kapitalmarkttag sei positiv gewesen.
Indes hat die US-Bank JPMorgan die Einstufung für die Dividendentitel nach einem "pragmatischen Kapitalmarkttag" auf "Overweight" mit einem Kursziel von 2950 Pence belassen. Das Schließen des Abschlags zu den großen US-Ölkonzernen beginne mit optimierten Aktionärs-Rückflüssen und Cashflow-Potenzialen, so Analyst Christyan Malek. Die Bewertung sollte steigen. Die Aktie sei im globalen Kontext eine Kerninvestition im Energiebereich.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Anstatt immer mehr Geld auszuschütten, wären eher höhere Investitionen in den Konzernumbau mittel- bis langfristig vermutlich sinnvoller. Der Konzernvorstand hat sich aber nun für noch mehr Dividenden und Aktienrückkäufe entschieden, was dem Kurs kurzfristig eben auch hilft. Die günstig bewerteten Papiere des Energieriesen bleiben attraktiv (Stopp: 20,50 Euro).
Mit Material von dpa-AFX