Die Experten der kanadischen Bank RBC sind weiterhin davon überzeugt, dass die Aktien der Energieriesen Shell und Eni attraktive Investments sind. So hat deren Analyst Biraj Borkhataria die beiden Dividendenperlen nach Gesprächen mit Branchenvertretern erneut mit "Outperform" eingestuft und sieht noch reichlich Luft nach oben.
So beträgt sein Kursziel für Eni nach wie vor 18 Euro, Shell sieht er erst bei 3.400 Britischen Pence (umgerechnet 40,38 Euro) fair bewertet. Mehrere Ölkonzerne hätten darauf hingewiesen, dass die Öl- und Gasmärkte trotz der außergewöhnlichen Schwankungen der letzten Jahre nach der russischen Invasion in der Ukraine durch die Neuordnung der Handelsströme langsam effizienter würden, schrieb Borkhataria in einer am Montag vorliegenden Studie. Und nach den mehr als 60 Wahlen in diesem Jahr habe es eine Reihe von Veränderungen sowohl in der Rhetorik als auch in der Politik gegeben, was die Stimmung in Bereichen wie erneuerbare Kraftstoffe, Wasserstoff und Biogas wohl gedämpft habe.
Indes haben sich die Ölpreise am Montag wieder stabilisiert. Brent kostete zuletzt 76,94 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im Oktober lag bei 73,61 Dollar. Am Freitag waren die Ölpreise noch deutlich unter Druck geraten. Dem Ölmarkt fehlten am Montag die Impulse. Schließlich ist in den USA Feiertag.
Am Freitag war der Preis für Brent-Öl um etwa fünf Prozent eingebrochen. Der Ölverbund Opec+ könnte die Fördermenge ab Oktober steigern. Es gebe Bedenken, ob der Markt dieses Angebot brauche, sagte Rohstoffexperte Warren Patterson von der Bank ING in Singapur. Er verwies zudem auf die Sorge um die chinesische Nachfrage, die "nicht so schnell verschwinden wird".
In den vergangenen Handelstagen hatten enttäuschende Konjunkturdaten aus China die Ölpreise mehrfach belastet. Zuletzt waren Daten aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gemischt ausgefallen. Während Kennzahlen zur Stimmung der Einkaufsmanager vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" am Morgen ein leichtes Wachstum in der Industrie signalisiert hatten, waren die offiziellen Daten der Regierung am Wochenende schwächer ausgefallen und zeigten ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten.
Auch DER AKTIONÄR hält die gut aufgestellten Energieriesen Shell und Eni derzeit für unterbewertet. Die beiden Dividendenperlen sind daher weiterhin kaufenswert. Die Stoppkurse sollten weiterhin bei 26,00 Euro (Shell) beziehungsweise 11,90 Euro (Eni) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX