Die Gewinne bei europäischen Energieriesen wie Shell und ENI sprudeln weiter. Hauptverantwortlich hierfür ist natürlich die anhaltend starke Entwicklung der Ölpreise. Diese hatten am Mittwoch erneut zugelegt. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 92,42 US-Dollar.
Das waren 37 Cent mehr als am Vorabend. Mit 92,84 Dollar erreichte der Brent-Preis zeitweise den höchsten Stand seit November. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 44 Cent auf 89,28 Dollar.
Schon seit einigen Tagen markieren die Ölpreise immer neue Zehn-Monats-Hochs. Hintergrund ist das knappe Angebot großer Förderländer. Saudi-Arabien und Russland halten seit längerem ihre Lieferungen knapp. Offizielle Linie ist, den Markt damit im Gleichgewicht zu halten.
Die verlängerten Ölförderkürzungen werden nach Einschätzung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) zu einem erheblichen Angebotsmangel führen. Dieser zeichne sich ab September für den Rest des Jahres ab, teilte die IEA in ihrem monatlichen Ölmarktbericht in Paris mit. Die Ölvorräte könnten auf ein unangenehm niedriges Niveau sinken und steigende Ölpreise könnten drohen.
In der vergangenen Woche sind die Rohölvorräte in den USA laut Energieministerium jedoch überraschend gestiegen. Auch die Bestände an Benzin und Destillaten legten zu. Zudem erhöhte sich die Ölförderung etwas. Die Ölpreise gaben nach den Daten einen Teil der Gewinne ab.
Etwas gebremst wird der Anstieg der Ölpreise durch die globalen Konjunktursorgen. Vor allem die trübe Entwicklung in China belastet die Nachfrage nach Rohöl. Aber auch die Wirtschaft in der Eurozone und vor allem in Deutschland entwickelt sich schwach. Die Angebotsverknappung dominiert jedoch das Geschehen am Rohölmarkt.
DER AKTIONÄR bleibt für die beiden günstig bewerteten Dividendentitel bullish gestimmt, zumal auch beide Aktien über attraktive Charts verfügen. Die Stoppkurse sollten zur Gewinnsicherung auf 10,90 Euro (ENI) beziehungsweise 22,00 Euro (Shell) nachgezogen werden.
Mit Material von dpa-AFX