Die Aktienkurse von Energieriesen wie Shell und Chevron litten zuletzt unter der anhaltend schwachen Verfassung der Ölpreise. Diese haben sich am Mittwoch indes nur wenig verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am späten Nachmittag 77,18 US-Dollar. Das waren zwei Cent weniger als am Vortag.
Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um sieben Cent auf 73,10 Dollar. Im Handelsverlauf konnten sich die Notierungen zeitweise etwas von den Kursverlusten der vergangenen Handelstage erholen. Am Nachmittag setzte dann allerdings eine Gegenbewegung ein. Die Ölpreise gaben ihre Gewinne wieder ab.
Ein unerwartet starker Rückgang der Ölreserven in den USA konnte den Notierungen am Nachmittag keinen Auftrieb verleihen. In der vergangenen Woche waren die Lagerbestände an Rohöl um 4,7 Millionen auf 426,0 Millionen Barrel geschrumpft. Analysten hatten hingegen im Schnitt nur mit einem Rückgang um 2,2 Millionen Barrel gerechnet.
Neben den Lagerdaten haben die Anleger auch die weitere Entwicklung bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg im Blick. Begleitet von wachsender Skepsis hatte US-Außenminister Antony Blinken zuletzt seine intensiven Bemühungen um eine Waffenruhe in Gaza fortgesetzt.
In den vergangenen Wochen hatte die Furcht vor einer weiteren Zuspitzung der geopolitischen Lage in der ölreichen Region des Nahen Osten den Ölpreisen mehrfach Auftrieb verliehen.
Das Marktumfeld für Shell, Chevron & Co bleibt aktuell relativ schwierig. Die schwächelnden Ölpreise belasten die Aktienkurse der Energieriesen, deren Chartbilder sich zuletzt allesamt wieder deutlich eingetrübt haben. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass Shell und Chevron auch bei den aktuellen Öl- und Gaspreisen Tag für Tag üppige Gewinne einfahren können. Die günstig bewerteten Shell-Aktien bleiben langfristig aber weiterhin attraktiv. Der Stoppkurs sollte bei 26,00 Euro belassen werden. Das Papier des nicht ganz so stark wie Shell aufgestellten Konkurrenten Chevron bleibt indes eine solide Halteposition. Hier sollte die Position mit einem Stopp bei 115,00 Euro abgesichert werden.
Mit Material von dpa-AFX