Die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs haben die Aktien der beiden britischen Energieriesen BP und Shell wieder einmal genauer unter die Lupe genommen. Ergebnis: Bei beiden Anteilscheinen sehen die Analysten weiterhin reichlich Luft nach oben. Wegen der zuletzt gesunkenen Ölpreise wurden die Kursziele jedoch etwas verringert.
So wird der faire Wert für die BP-Papiere nun auf 580 Britische Pence (umgerechnet 6,94 Euro, zuvor lag er noch bei 600 Pence) beziffert. Daraus errechnet sich ausgehend vom gestrigen Schlusskurs immer noch sattes Aufwärtspotenzial von 45 Prozent. Bei Shell wurde das Kursziel von 46 auf 45 Euro leicht gesenkt. Daraus würde sich sogar Potenzial von 48 Prozent ergeben.
Indes gibt es für die beiden Dividendenperlen Gegenwind vom Ölmarkt. Nachdem Brent und WTI am Dienstag noch deutlich gestiegen sind, ging es gestern wieder abwärts. Immerhin verlangsamte sich der Rückgang der Ölnotierungen, nachdem bekannt wurde, dass die Ölreserven in den USA deutlich stärker gesunken waren als erwartet. Laut der US-Regierung fielen die Rohölbestände innerhalb der letzten Woche um 4,5 Millionen Barrel auf nun 413,0 Millionen Barrel. Analysten hatten im Durchschnitt lediglich einen Rückgang um 1,4 Millionen Barrel prognostiziert.
Die Sorge über eine mögliche weitere Eskalation im Nahen Osten hatte nur vorübergehend Einfluss auf die Ölpreise. Zuletzt hatte Israel durch zahlreiche Luftangriffe im Libanon den militärischen Druck auf die Hisbollah-Miliz verstärkt.
Für den AKTIONÄR hat die Shell-Aktie aktuell auch leichte Vorteile gegenüber den Papieren von BP. Grundsätzlich sind aber beide immer noch sehr günstig bewertete Dividendenperlen attraktiv. Angesichts der schwachen Charts drängt sich derzeit aber kein Kauf auf. Wer investiert ist, kann nach wie vor dabeibleiben. Der Stoppkurs bei BP kann bei 4,60 Euro belassen werden. Bei Shell sollte er unverändert bei 26,00 Euro platziert werden.