In der vergangenen Handelswoche hat der Energieriese Shell seien Zahlen für das vierte Quartal des Jahres vorgelegt. Nachdem sich bereits kurz danach mehrere Analysten zu Wort gemeldet hatten, gab es nun zwei weitere Kaufempfehlungen für die Anteilscheine des britischen Unternehmens, das indes auch auf einem anderen Gebiet Tempo macht.
Im Zuge der Zahlen hat das Analysehaus Jefferies das Anlagevotum für die Shell-Papiere unverändert auf "Buy" belassen. Das Kursziel wurde mit 3.000 Britische Pence (umgerechnet 35,07 Euro) bestätigt. Daraus errechnet sich ausgehend vom gestrigen Schlusskurs Aufwärtspotenzial von knapp 20 Prozent. Die Aktie bleibe sein Favorit im europäischen Ölsektor, betonte Analyst Giacomo Romeo in seiner am Montag veröffentlichten Studie. Die Bilanz des vierten Quartals 2023 bestärke ihn in seiner Ansicht, dass Shell Klassenbester in puncto Disziplin bei der Kapitalverwendung ist. Der Konzern werde "schlanker" und könne daher mehr Kapital ausschütten als andere bei gleichzeitiger Entschuldung.
Auch die kanadische Bank RBC beziffert den fairen Wert der Shell-Anteile auf 3.000 Pence. Dementsprechend wurde die Einstufung für die Dividendentitel nach einem Analystentreffen mit dem Management auf "Outperform" belassen. Analyst Biraj Borkhataria erklärte, die Aktie des britischen Energiekonzerns zähle weiterhin zu seinen zentralen Empfehlungen unter den von ihm beobachteten Werten. Von der Phase des "First Sprint"-Programms und seiner bis Ende 2025 formulierten Ziele sollten auch die Aktionäre profitieren.
Indes will die brasilianische Shell-Tochter Raizen gemeinsam mit dem chinesischen Elektrobauer BYD in den kommenden drei Jahren rund 600 neue Ladepunkte in Brasilien errichten. Noch in diesem Jahr soll mit dem Aufbau der Ladesäulen unter der Marke Shell Recharge in acht verschiedenen Städten begonnen werden. Bereits seit März 2022 arbeitet Shell und BYD zusammen. Im Rahmen der Partnerschaft ist etwa in Shenzhen der weltgrößte Schnelladepark entstanden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die Kooperation mit BYD ist für Shell durchaus sinnvoll. Indes läuft es im Kerngeschäft nach wie vor rund, denn Shell kommt auch mit dem aktuellen Ölpreis-Niveau sehr gut zurecht. Die günstig bewertete Dividendenperle bleibt attraktiv, der Stoppkurs sollte bei 24,00 Euro belassen werden. Was bei der BYD-Aktie zu tun ist, lesen Sie hier.
Mit Material von dpa-AFX