Die Shell-Aktie konnte in den vergangenen Handelstagen wieder etwas Boden gut machen. Rückenwind erhielten die Anteilscheine des britischen Energieriesen zuletzt vor allem durch die wieder steigenden Ölpreise. Diese legten auch gestern zu, obwohl die US-Investmentbank Goldman Sachs die Prognose für Brent- und WTI-Öl gesenkt hat.
Die Analysten des Instituts begründen diesen Schritt wenig überraschend mit der erratischen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Denn diese gefährdet mehr und mehr das globale Wirtschaftswachstum. Bereits ab der Amtsübernahme wurden die Ölpreise dadurch schon seit Jahresbeginn belastet. Darüber hinaus halten es die Goldmänner für möglich, dass der Ölverbund Opec+ die Produktionsmenge im Laufe des Jahres wieder etwas erhöhen könnte, was für zusätzlichen Abgabedruck sorgen könnte.
Die Investmentbank hat daher die Prognose für Brent-Öl für das Jahresende von 76 auf 71 Dollar je Barrel gekürzt. WTI dürfte den Schätzungen der Experten zufolge Ende Dezember rund 67 Dollar kosten. Für Ende 2026 beziffert Goldman das Ziel von Brent auf 73 Dollar und für WTI auf 68 Dollar.
Im gestrigen Handel profitierten die Ölpreise indes von der Ankündigung der chinesischen Regierung, den Konsum ankurbeln zu wollen. Außerdem legten Daten für die Industrieproduktion in China sowie die Einzelhandelsumsätze stärker zu als erwartet.
Indes beunruhigt die Lage im Nahen Osten die Marktteilnehmer weiterhin. So haben die USA ihre Militärschläge gegen die vom Iran unterstützte Huthis im Jemen fortgesetzt. Deren Miliz hatte immer wieder Handelsschiffe angegriffen. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth betonte, sobald die Huthis nicht mehr auf Schiffe und Israel schießen, werden die USA ihre Angriffe beenden. Bislang gab es von Seiten der Huthis aber keinerlei Zeichen der Einlenkung.
Für Gegenwind bei den Ölpreisen sowie bei den Aktienkursen von Energieriesen wie Shell sorgten dann im weiteren Handelsverlauf aber schwächer als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsumsätze.
DER AKTIONÄR ist für den breit aufgestellten Energieriesen mit solider Bilanz nach wie vor zuversichtlich gestimmt. Die Shell-Aktie ist zudem immer noch günstig bewertet und die Dividendenperle daher ein klarer Kauf. Der Stoppkurs kann bei 26,00 Euro belassen werden.