Die Aktienkurse von Energiekonzernen wie Shell, ENI oder Equinor können im heutigen Handel zulegen. Ihnen hilft in erster Linie ein Medienbericht zu den aktuell laufenden Verhandlungen der Opec+-Staaten. So meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass der Ölverbund auf einem Treffen eine zusätzliche Kürzung der Fördermenge diskutiere.
Die Agentur berief sich auf Delegierte der Opec+, die am Donnerstag im Rahmen einer Videokonferenz über die künftige Förderpolitik beraten. Demnach sei eine Kürzung um etwa eine Million Barrel pro Tag im Gespräch, die zusätzlich zu bereits bestehenden Förderkürzungen beschlossen werden könnte.
Der Verbund hält sein Angebot schon seit einiger Zeit knapp, was allerdings vor allem auf Produktionskürzungen durch den Ölriesen Saudi-Arabien zurückgeht. Am Ölmarkt wurde bereits in den vergangenen Tagen spekuliert, dass bestehende Förderkürzungen möglicherweise ins kommende Jahr ausgeweitet werden. Wichtige Opec-Länder aus Afrika halten sich allerdings mit Kürzungen weitgehend zurück, was im Verbund für Diskussionen sorgt.
Am Ölmarkt kam die Meldung einer möglichen Förderkürzung gut an. Die Ölpreise sind am Donnerstag gestiegen. Bis zum Mittag bauten sie frühe Gewinne etwas aus, nachdem Medienberichte über eine mögliche Förderkürzung des Ölverbunds Opec+ bekannt wurden. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete gegen Mittag 83,82 US-Dollar. Das waren 72 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 72 Cent auf 78,59 Dollar.
Eine Förderkürzung dürfte die Ölpreise erneut in die Höhe treiben und Shell und ENI natürlich voll in die Karten spielen. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass die Unternehmen auch mit dem aktuellen Ölpreisniveau blendend zurechtkommen und Tag für Tag üppige Gewinne scheffeln können. Die beiden günstig bewerteten Dividendentitel bleiben kaufenswert. Die Stoppkurse sollten bei 24,00 Euro (Shell) sowie 11,90 Euro (ENI) belassen werden.
MIt Material von dpa-AFX