Der Energieriese Shell geht davon aus, dass Flüssiggas (LNG) in den kommenden Jahren immer wichtiger wird. So dürfte die weltweite Nachfrage den Briten zufolge wieder deutlich anziehen, auch wenn im vergangenen Jahr das Wachstum durchaus überschaubar blieb – so stieg der Absatz lediglich von 397 auf 404 Millionen Tonnen.
Shell führt diesen geringen Zuwachs darauf zurück, dass es ein relativ knappes Angebot sowie den Ausfall von LNG-Lieferungen aus Russland gab. Doch bedingt durch eine stärkere Nachfrage aus China sowie die voraussichtliche Entwicklung bevölkerungsreicher Staaten in Süd- und Südostasien dürfte der Bedarf in den kommenden Jahren deutlich rascher steigen. So erklärte Steve Hill, Executive Vice President von Shell Energy: "China wird wahrscheinlich das Wachstum der LNG-Nachfrage in diesem Jahrzehnt dominieren, da die chinesische Industrie bestrebt ist, ihre CO2-Emissionen durch den Umstieg von Kohle auf Gas zu reduzieren.“
Shell zufolge dürften zwar einige Regionen bei der Nachfrageentwicklung bereits ihren Höhepunkt erreicht haben, doch in den kommenden zehn Jahren dürften viele aufstrebende asiatische Länder mehr LNG importieren müssen. Denn dort dürfte es zu einem Rückgang der heimischen Gasproduktion kommen, wodurch diese Staaten vornehmlich LNG für ihre Industrien oder auch gasbetriebene Kraftwerke benötigen werden. Shell rechnet daher damit, dass die LNG-Nachfrage bis zum Jahr 2040 auf 625 bis 685 Millionen Tonnen pro Jahr anziehen werde.
Höhere Wachstumsraten beim Flüssiggas würden Shell natürlich voll in die Karten spielen. Der Energieriese ist in diesem Segment sehr gut positioniert. Ohnehin bleibt die günstig bewertete Dividendenperle grundsätzlich attraktiv. Charttechnisch betrachtet drängt sich aktuell aber kein Kauf auf. Wer bei der AKTIONÄR-Altempfehlung bereits investiert ist, beachtet nach wie vor den Stoppkurs bei 24,00 Euro.