Die Aktie von Shell gibt im frühen Handel etwas nach. Der gestrige Rückgang der Ölpreise belastet den Kurs des britischen Energieriesen. Nach Ansicht der kanadischen Bank RBC stellt das aktuelle Kursniveau nun eine sehr gute Einstiegschance dar. Analyst Greg Pardy rät weiterhin zum Kauf der Dividendenperle und beziffert das Kursziel auf 3.500 Britische Pence (umgerechnet 42,24 Euro).
Er betonte, dass die Ausgangslage für Shell & Co angesichts des schwachen Konjunkturumfelds und der politischen Unsicherheit in vielen Ländern 2025 vertrackt ist. Allerdings sehen die Bilanzen gut aus und die Ausschüttungspolitik sei von einer anhaltenden Kapitaldisziplin geprägt. Im kommenden Jahr könnten gute Fundamentaldaten sowie attraktive Ausschüttungen vom Markt stärker honoriert werden. Die Aktie von Shell ist dabei Pardys Favorit. Seiner Meinung nach bieten die hohen Gewinnausschüttungen und die solide Bilanz eine gute Absicherung nach unten.
Indes will Shell vor der britischen Küste enger mit Equinor zusammenarbeiten. So wollen die Öl- und Gasförderanlagen der beiden Energiekonzerne ein Joint Venture gründen, welches zur sicheren Energieversorgung Großbritanniens beitragen soll. Das Gemeinschaftsunternehmen soll seinen Sitz in Aberdeen haben. Der Abschluss der Transaktionen muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Shell und Equinor sind zuversichtlich, dass der Deal bis Ende 2025 abgeschlossen werden kann. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es: "Das neue Unternehmen wird agiler, fokussierter, wettbewerbsfähiger und strategisch gut positioniert sein, um den Wert des kombinierten Portfolios auf dem britischen Kontinentalschelf zu maximieren."
DER AKTIONÄR bleibt für Shell weiterhin zuversichtlich gestimmt. Grundsätzlich ist der Konzern strategisch klug und breit aufgestellt. Shell verfügt über eine gute Kostenstruktur, eine solide Bilanz und dürfte auch in einer neuen Energiewelt zu den führenden Anbietern gehören, sollte man die Investitionen in Wind, Solar & Co weiter fortsetzen. Die mit einem 2025er-KGV von 8 und einem KBV von 1,0 sehr günstig bewertete Aktie ist indes weiterhin attraktiv. Darüber hinaus lockt eine attraktive Dividendenrendite von mehr als vier Prozent. Wer investiert ist, beachtet weiterhin den Stoppkurs bei 26,00 Euro.