Das Marktumfeld für Energieriesen wie Shell ist derzeit zweifellos schwierig. Zum einen sorgt die anhaltend maue Entwicklung der Weltwirtschaft dafür, dass die Ölnachfrage nicht in Schwung kommt. Und auf der anderen Seite sorgen sich nun die Marktteilnehmer, dass laxere Vorschriften unter Donald Trump zu einer noch höheren Förderung führen könnten.
In dieser Gemengelage ist es eher wenig verwunderlich, dass die Aktienkurse von Shell & Co in den vergangenen Wochen schwach gelaufen sind. Aus charttechnischer Sicht drängt sich hier natürlich derzeit kein Einstieg auf. Rein fundamental betrachtet bietet die aktuelle Lage hingegen eine fast schon historische Einstiegschance. Denn die Aktie von Shell ist derzeit wirklich sehr günstig bewertet. So beläuft sich das KGV für das laufende Jahr lediglich auf 7,6.
Zum Vergleich: In den vergangenen Jahrzehnten gab es nur zwei Jahre, in denen das KGV kurzzeitig (!) noch klar niedriger war: 2008 und 2022. Im Jahre 2008 sorgten einerseits die hohen Ölpreise von mehr als 100 Dollar für üppige Gewinne und die Finanzkrise sorgte aber bereits für eine maue Aktienkursentwicklung. 2022 lag es daran, dass die Ölpreise im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine kräftig anzogen, die Kurse dies aber nur teilweise nachvollzogen, da die Marktteilnehmer diese Ölpreisentwicklung als wenig nachhaltig einstuften (was sich letztlich auch als richtig erwies).
DER AKTIONÄR ist fundamental betrachtet für die Shell-Aktie nach wie vor zuversichtlich gestimmt. Das Unternehmen ist strategisch klug und breit aufgestellt. Man verfügt über eine gute Kostenstruktur, eine solide Bilanz und dürfte auch in einer neuen Energiewelt zu den führenden Energieanbietern gehören, sollte man die Investitionen in Wind, Solar & Co weiter fortsetzen. Die mit einem 2025er-KGV von 8 und einem KBV von 1,0 sehr günstig bewertete Aktie ist indes weiterhin attraktiv. Zudem lockt eine attraktive Dividendenrendite von 4,3 Prozent. Charttechnisch betrachtet drängt sich aber weiterhin kein Einstieg auf. Wer bereits investiert ist, beachtet weiterhin den Stoppkurs bei 26,00 Euro.