Es geht weiter bergab mit den Ölpreisen. Die Preise für WTI- und Brent-Öl haben weitere Unterstützungen gerissen und neue Jahrestiefs markiert. Wegen der überraschenden Ausnahmen der USA bei den neuesten Iran-Sanktionen ist der Ölmarkt derzeit einfach überversorgt. Dabei wird es aber wohl kaum bleiben.
Denn am 6. Dezember dürfte die OPEC eine Reduzierung der Förderquoten bekannt geben. Mit Spannung erwartet wird nun, wie hoch diese ausfallen wird. Aktuell liegen die Erwartungen bei etwa 1,5 Millionen Barrel pro Tag, die vom Markt genommen werden sollen. Total-Chef Patrick Pouyanne hat nun erklärt, er rechnet damit, dass die OPEC zusammen mit Russland „signifikant“ in den Markt eingreifen wird.
Dem Ölpreis hilft die Aussicht auf eine Normalisierung momentan aber nicht. Im heutigen Handel ging es teilweise um sechs Prozent nach unten. Auch die Aktien von Shell geraten stark unter Druck, während sich etwa BP und Total mit Abschlägen zwischen 2,0 und 2,7 Prozent noch relativ wacker schlagen.
Ruhe bewahren
Der laufende Ausverkauf beim Ölpreis schmerzt natürlich. Dennoch ist der Chart derzeit klar überverkauft, die OPEC verfügt über die notwendigen Hebel, den Ölpreis wieder zu stabilisieren. Und Energiekonzerne wie BP, Total und Shell sind selbst bei den stark gesunkenen Preisen noch in der Lage, schwarze Zahlen zu schrieben, zumal alle drei ein starkes Raffinerie- und Tankstellengeschäft haben. Zwar drängt sich angesichts der angeschlagenen Chartbilder ein Griff ins fallende Messer derzeit natürlich nicht auf. Investierte Anleger sollten aber weiter Ruhe bewahren und vorerst nichts machen – zumal nun ohnehin das Wochenende ansteht.