Die Aktie von Shell gibt im frühen Handel nach. Denn der Energieriese hat bekannt gegeben, dass die Ergebnisse für das vierte Quartal des abgelaufenen Jahres deutlich unter denen der vorangegangenen drei Monate liegen. Zudem rechnet der Konzern mit Abschreibungen von 700 Millionen Dollar und einem Cashflow-Rückgang von 1,3 Milliarden Dollar.
So verringerte Shell die Prognose für die Flüssiggasproduktion im Schlussquartal auf 6,8 bis 7,2 Millionen Tonnen. Zuvor war der Vorstand noch von 6,9 bis 7,5 Millionen Tonnen ausgegangen. Das Produktionsvolumen in der Sparte Integrated Gas dürfte zwischen 880.000 und 920.000 Tonnen liegen, im dritten Quartal waren es noch 941.000 Tonnen. Shell begründete diese Entwicklung mit den Wartungsarbeiten in einer Anlage in Katar.
Im Upstream-Bereich geht das Management von einer Produktion zwischen 1,79 und 1,89 Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag aus, was im Rahmen der breiteren Prognosen von 1,75 bis 1,95 Millionen Barrel liegt. Im vorangegangenen Quartal lag die Förderung noch bei 1,81 Millionen Barrel. Darüber hinaus kündigte der Vorstand an, dass bei Integrated Gas 300 Millionen Dollar und im Upstream-Bereich 400 Millionen Dollar abgeschrieben werden.
Für den Bereich Marketing konkretisierte Shell die Absatzprognose etwas und sprach davon, dass die Ergebnisse wegen der "Saisonalität“ unter denen des dritten Quartals liegen dürften. Zudem erklärte Shell, dass es beim Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit aufgrund der Zahlungen von Emissionszertifikaten im Zusammenhang mit dem deutschen Treibstoff-Emissionshandelsgesetz und den US-Biokraftstoffprogrammen voraussichtlich einen Abfluss von 1,3 Milliarden Dollar geben wird.
Shell wird am 30. Januar die detaillierten Zahlen für das vierte Quartal 2024 veröffentlichen.
Es ist keine Überraschung, dass es für Shell (und für die meisten anderen Energieriesen) im vierten Quartal wenig berauschend lief. Die heutige Meldung und der mit zwei Prozent aktuell noch im Rahmen liegende Kursrückgang sind daher kein Grund zur Sorge. Fundamental betrachtet bleibt die Dividendenperle angesichts der starken Marktstellung, der soliden Bilanz und der günstigen Bewertung nach wie vor attraktiv. Der Stopp sollte bei der AKTIONÄR-Altempfehlung aus dem Herbst 2020 bei 26,00 Euro belassen werden.