Die Aktie von Shell hat im gestrigen Handel ein neues 52-Wochen-Hoch markiert (mehr dazu lesen Sie hier). Damit dürfte das Ende der Fahnenstange nach Ansicht mehrerer Analysten aber noch längst nicht erreicht sein. So sehen etwa die Experten von Jefferies und Barclays noch weiteres Potenzial für die Dividendenperle.
Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Shell von 2400 auf 2600 Pence (umgerechnet 31,17 Euro) angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Shell sei der Gewinner der im Zuge des Kriegs in der Ukraine stark gestiegenen Ölpreise, so Analyst Giacomo Romeo. Der Krieg habe gewissermaßen die Büchse der Pandora geöffnet und Angebotsrisiken und starke Preisschwankungen entfesselt. Die Energiekrise dürfte seiner Ansicht nach langfristig wirken und die Knappheit an Gas bis 2030 andauern.
Die britische Großbank Barclays hat die Einstufung für Shell indes auf "Overweight" belassen und sieht den fairen Wert sogar bei 3000 Pence, was 42 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt. Ein Ölpreis von 100 US-Dollar pro Barrel sei nun die Grundannahme für den Energiesektor, schrieb Analystin Lydia Rainforth in einer Branchenstudie. Jahre unzureichender Investitionen in der Branche hätten nun höhere Preise zur Folge. Ölproduzenten mit einer höheren Gewichtung des Fördergeschäfts dürften folglich stärkere Aufwertungen erfahren als solche mit einem Fokus auf die Verarbeitung und Vermarktung. Shell und Equinor dürften besonders vom Gasgeschäft profitieren.
DER AKTIONÄR ist für die Anteile von Shell ebenfalls optimistisch gestimmt. Der Energieriese dürfte 2022 erneut einen enorm hohen Gewinn erzielen. Die Bewertung ist mit einem KGV von 7, einem KBV von 1,0 und einer Dividendenrendite von vier Prozent immer noch sehr günstig. Zudem ist das Chartbild bullish. Die Shell-Aktie bleibt daher ein Kauf (Stoppkurs: 18,70 Euro).
Mit Material von dpa-AFX