100 Millionen Euro bekommt der insolvente Windrad-Hersteller Senvion über einen Kredit von Banken und Hedgefonds. Mit dem dringend benötigten Geld kann der Konzern die Fortsetzung des Betriebs sichern. An der Börse wird der erste Schritt zur Rettung euphorisch gefeiert. Die Aktie verdoppelt sich erneut.
Seit dem Tief hat sich die Senvion-Aktie damit mehr als vervierfacht. Mit dem frischen Kredit will Vorstandschef Yves Rannou den Geschäftsbetrieb fortsetzen. „Das sind ermutigende Neuigkeiten für uns alle und natürlich auch für unseren Transformationsprozess“, so der CEO.
Der 100-Millionen-Kredit mit einer Laufzeit von zwölf Monaten ist aber nur eine Übergangslösung. Ein neuer Investor oder Eigentümer wird weiter gesucht.
Suche nach Investoren
Dass es für Senvion überhaupt noch Hoffnung gibt, liegt an der positiven operativen Entwicklung. Im ersten Quartal hat der Konzern mit 366 Megawatt mehr als doppelt so viel Leistung installiert als im Vorjahr. Auch das wichtige Servicegeschäft läuft gut, hier beläuft sich das Auftragsbuch derzeit auf rund 2,8 Milliarden Euro.
Die vollen Auftragsbücher machen Mut. Doch Senvion muss nun schnell zeigen, dass diese auch in profitable Umsätze umgewandelt werden können. Noch schreibt der Konzern rote Zahlen. Gelingt jedoch der Turnaround, könnte mit einem finanzkräftigen Investor im Rücken tatsächlich der schwere Weg aus der Insolvenz gelingen.
Hochvolatile Aktie
Der Kurssprung der Aktie ist beeindruckend. Doch nach wie vor ist nicht klar, ob die Rettung gelingt. Dank der starken Auftragsentwicklung sollte es durchaus Interessenten geben. Ein Investment bleibt aber hochriskant. Die Volatilität dürfte weiter enorm sein. Nichts für schwache Nerven!