Während die Übernahme von Finanzcheck.de zuletzt noch für gute Laune sorgte, erwischt der plötzliche Chefwechsel im Scout24-Vorstand die Anleger auf dem falschen Fuß.
Gregory Ellis, CEO von Scout24, will laut einer am Mittwochabend veröffentlichten Mitteilung aus persönlichen Gründen aus dem Amt ausscheiden. Ellis wurde im März 2014 zum Chef des Unternehmens und konnte seither den Anbieter für Online-Plattformen ordentlich voranbringen.
Es ist weiterhin unklar wie es mit Ellis weitergeht. Die Unsicherheit, welche infolge eines solchen Rücktrittes zustande kommt, sorgt bei Investoren für keine gute Laune, so ein Händler. Der Vertrag von Ellis würde eigentlich noch ein Jahr laufen.
Als erste Reaktion meldete sich Marcus Diebel von der US-Großbank JPMorgan, zu Wort. Der Analyst beließ Scout24 auf „Neutral“, und bezeichnete das Geschäftsmodell des Internetportal-Betreibers als stark. Dennoch, so Diebel, sei die Aktie teuer.
Aktie unter Druck
Zuletzt konnte das Unternehmen mit der Akquisition von Finanzcheck.de für Aufmerksamkeit sorgen. Am Mittwoch konnte die Übernahme nun vollständig abgeschlossen werden, nachdem das Bundeskartellamt die Freigabe erteilt hatte. Der Kaufpreis für das Portal, welches nach Aussagen von Scout24 einer hohen strategischen Bedeutung nachkommt, belief sich auf 285 Millionen Euro.
Für die Aktie des Unternehmens geht es in Folge des Führungschaos in der Spitze bis zu sieben Prozent nach unten. Kurzfristig scheint die Luft raus zu sein, mittel- bzw. langfristig bleibt der Internetportal-Anbieter aber dennoch interessant. Investierte Anleger setzten vorsichtshalber einen Stopp bei 35,00 Euro. Neueinsteiger verharren zunächst an der Seitenlinie und setzten Scout24 auf die Watchlist.