Zalando steht mal wieder unter Druck. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie von Europas größtem Online-Modehändler mit 14 Prozent im Minus. Die Bilanz der vergangenen drei Jahre: 2021 -22 Prozent, 2022 -54 Prozent, 2023 -35 Prozent. Doch so manchem antizyklischen Investor dürfte es mittlerweile in den Fingern jucken.
Am Freitag fiel die Zalando-Aktie auf den tiefsten Stand seit Herbst 2014. Einen konkreten Grund gab es nicht, es ist vielmehr die Sorge der Börse vor einer Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds und einer Kaufzurückhaltung der Kunden.
Der Markt bewertet Zalando mittlerweile nur noch mit 4,8 Milliarden Euro, bei einem geschätzten Umsatz für 2024 von 10,6 Milliarden Euro und einem EBITDA von 740 Millionen. Das 2024er-KGV beläuft sich auf 20. Nie war Zalando günstiger zu haben.
Was noch für die Aktie spricht: Der Verkauf von Mode verlagert sich weiter mit Riesenschritten ins Internet. KMPG schätzt, dass 2030 der Internet- den stationären Handel eingeholt hat: Beide werden dann in Deutschland voraussichtlich 39,6 Milliarden Euro umsetzen. 2015 waren es 57,2 Milliarden Euro (stationär) und 6,4 Milliarden (online).
Zalando hat es zwar mit mehr Wettbewerb zu tun bekommen, etwa durch Billiganbieter wie Shein oder den Eigenverkauf der Modeunternehmer. Trotzdem hat Zalando 50 Millionen aktive Kunden und damit eine gute Basis.
Allerdings stockt diese Zahl, weshalb bei Zalando die Steigerung der Profitabilität sehr hohe Priorität hat. Das funktioniert nur über eine drastische Reduzierung der Retouren, was mit der Hilfe von KI klappen kann. Noch ist der Zalando-Assistent, der bei der Produktauswahl hilft, in der Beta-Version. Allerdings lernt er laut dem Unternehmen weiter dazu und verbessert ständig seine Antworten.
Auch wenn der Chart furchtbar aussieht: Abschreiben sollte man Zalando nicht. Das sehen auch die Analysten so, die der Aktie im Schnitt 85 Prozent Kurspotenzial zutrauen.
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