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Schöne Bescherung geht anders: Jungheinrich enttäuscht mit Ausblick - Aktie bricht 20% ein

Schöne Bescherung geht anders: Jungheinrich enttäuscht mit Ausblick - Aktie bricht 20% ein
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Michael Schröder 18.12.2019 Michael Schröder

Jungheinrich blickt verhalten auf das kommende Jahr. Der Gabelstapler-Hersteller rechnet angesichts der konjunkturellen Unsicherheit im nächsten Jahr mit einem Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. Die Anleger reagieren verschnupft auf die vorweihnachtliche Hiobsbotschaft. Die Aktie bricht deutlich ein.

Vor dem Hintergrund eines in den letzten Monaten deutlich rückläufigen Marktes, einer höheren Volatilität im Auftragseingang und insbesondere mangels positiver Konjunktur- und Marktsignale schätzen die Verantwortlichen bei Jungheinrich den Geschäftsverlauf im Jahr 2020 im Vergleich zum laufenden Geschäftsjahr deutlich schwächer ein.

Es wird ein Umsatz für 2020 zwischen 3,6 Milliarden und 3,8 Milliarden Euro erwartet (Prognose für das Gesamtjahr 2019: zwischen 3,85 Milliarden und 4,05 Milliarden Euro) und ein EBIT zwischen 150 Millionen und 200 Millionen Euro (Prognose für das Gesamtjahr 2019: zwischen 240 Millionen und 260 Millionen Euro).

Dementsprechend wird nach gegenwärtiger Einschätzung von einer EBIT-Rendite zwischen 4,0 Prozent und 5,5 Prozent ausgegangen (Prognose für das Gesamtjahr 2019: zwischen 6,0 Prozent und 6,7 Prozent).

Trotz der Schwierigkeiten wollen die Hamburger 2020 aber weiter investieren. Geld soll vor allem in die Bereiche Digitalisierung, Automatisierung und Lithium-Ionen-Technologie gesteckt werden. Gleichzeitig würden Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ergriffen, um die Profitabilität weiter abzusichern. Letztendlich soll aber auch die operative Marge mit voraussichtlich 4,0 bis 5,5 Prozent niedriger ausfallen als 2019. Hier hat das Unternehmen im laufenden Jahr noch 6,0 bis 6,7 Prozent auf dem Zettel.

Jungheinrich Vz. (WKN: 621993)

2018 waren Umsatz und operatives Ergebnis bei Jungheinrich noch deutlich gestiegen. Das Management sah zu dem Zeitpunkt ein Umsatzziel von 4,0 Milliarden Euro in 2020 bereits "zum Greifen nah". Analysten sprachen von einem "Stapler-Boom", der sich allerdings schon bald dem Ende neigen würde. Vor allem in Europa, dem Kernmarkt von Jungheinrich, prognostizierten die Experten Schwierigkeiten. So kam es dann auch. Im Juli kappte Jungheinrich wegen des Nachfragerückgangs seine Auftrags- und Profitabilitätsziele für 2019. In Europa sei der Markt um sieben Prozent geschrumpft, hieß es damals.

Wie immer gilt nach solchen Hiobsbotschaften: Ruhe bewahren und vor einem Einstieg eine Stabilisierung des Kurses abwarten. Nach der Warnung im Juli fiel die Aktie in den Folgetagen noch weiter zurück und konnte sich erst im Bereich um 18 Euro stabilisieren. Gut möglich, dass sich dieses Szenario erneut wiederholen wird.

(Mit Material von dpa-AFX)

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