Zu einer ungewöhnlichen Zeit schockt der Laborzulieferer Sartorius die Anleger. Aufgrund einer anhaltenden und allgemeinen schwachen Nachfrageentwicklung hat der DAX-Konzern die Umsatz- und Margenprognose deutlich nach unten geschraubt. An der Börse dürfte das zur Wiederaufnahme des Handels am Montag für deutliche Verluste sorgen.
Sartorius rechnet für das Gesamtjahr 2023 nun mit einem Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich – ohne Berücksichtigung des Coronageschäfts würden die Erlöse im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zurückgehen. Zuvor hatte der Konzern noch ein Umsatzwachstum im unteren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt, ohne das Coronageschäft sogar im oberen einstelligen Prozentbereich.
Die geringeren Volumina wirken sich zudem auch auf die EBITDA-Marge aus. Hier stellt der Konzern nun nur noch etwa 30 Prozent in Aussicht. Bisher wurde eine Marge etwa auf dem Niveau des Vorjahres angepeilt, als diese bei 33,8 Prozent lag.
Die Mittelfristziele für 2025 wurden allerdings nicht angetastet. Hintergrund: Sartorius sieht die aktuellen Probleme als temporär an, die grundlegenden Wachstumstreiber in den Life-Science und Biopharma-Märkten seien weiter intakt. Die Halbjahreszahlen werden derweil wie geplant am 21. Juli folgen.
Das Ausmaß der Umsatz- und Gewinnwarnung ist heftig. Es wird spannend, wie stark die Verluste am Montag ausfallen werden. Die jüngste charttechnische Erholung dürfte damit in jedem Fall Geschichte sein, die Jahrestiefs rücken wieder in den Fokus.