Auch am Donnerstag ist eine anfängliche Kurserholung an den US-Börsen letztlich in sich zusammengefallen. Der Leitindex Dow Jones Industrial, der nach eineinhalb Handelsstunden mit 1,3 Prozent noch deutlich zulegen konnte, gab die Gewinne im weiteren Verlauf wieder ab und geriet wie schon am Vortag im späten Handel unter Verkaufsdruck.
Damit gelang den US-Börsen auch nach vier verlustreichen Tagen keine Gegenbewegung. Anleger scheinen steigende Kurse immer wieder zum Verkauf zu nutzen in ihrer Sorge vor kräftig steigenden Zinsen im weiteren Verlauf des Jahres.
Am Ende stand für den Dow ein Minus von 0,89 Prozent auf 34.715,39 Punkte zu Buche. Der marktbreite S&P 500 verlor 1,10 Prozent auf 4.482,73 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100, der zuletzt schon deutlicher unter Druck geraten war, verlor weitere 1,34 Prozent auf 14.846,46 Zähler und fiel erstmals seit Mitte Oktober wieder unter 15.000 Punkte. Außerdem durchbrach er die 200-Tage-Linie.
Schon in den vergangenen Tagen hatten vor allem die unverändert hohe Inflation und die damit einher gehende Erwartung einer deutlich restriktiveren Geldpolitik der US-Notenbank die Börsen belastet. Einige Marktteilnehmer rechnen bei der Sitzung der Fed im März mit einer Erhöhung des Leitzinses um einen halben Prozentpunkt.
An der Spitze des Dow stieg die Aktie von The Travelers um mehr als drei Prozent und erreichten ein Rekordhoch. Der Großversicherer schaffte 2021 trotz hoher Hurrikan- und Tornado-Schäden einen Gewinnsprung von mehr als einem Drittel.
Gut kam am Markt auch der Quartalsbericht von Alcoa an, dessen Kurs stieg um 2,7 Prozent und stand kurz vor dem höchsten Stand seit 2008. Hohe Preise für Aluminium und Zwischenprodukte überkompensierten zuletzt gestiegene Kosten für Energie und Rohstoffe.
Keinen Kauf wert waren den Investoren hingegen die Quartalszahlen und Ausblicke der Fluggesellschaften American Airlines und United Airlines . Beide Aktien verloren mehr als drei Prozent.
Der Kurs der Peloton-Aktie brach um fast 24 Prozent ein. Einem Medienbericht zufolge stellt der Produzent von Fitnessgeräten die Fertigung bestimmter Produkte vorübergehend ein. Der Aktienkurs hatte im vergangenen Jahr massiv von der Corona-Pandemie profitiert.
Nach Börsenschluss öffnete Netflix seine Bücher. Der Streaminggigant löste mit seinem Ausblick auf das erste Quartal eine Verkaufspanik aus. Zur Stunde verliert die Aktie knapp 19 Prozent.