Die Börsen starten erholt in die neue Woche. Allerdings war der Januar alles andere als erfreulich für Anleger. Trotz der zweitägigen Erholungsrallye verzeichneten sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq Composite ihre schlechtesten Monate seit Beginn der Pandemie, da sich die Anleger darauf einstellten, dass die Federal Reserve die Zinssätze in diesem Jahr schon bald mehrfach anheben würde. Der S&P 500 stieg am Montag um 1,8 Prozent auf 4.515,55 und verringerte damit seinen Verlust für den Monat auf 5,2 Prozent. Das ist immer noch der schlechteste Monat seit dem Verlust von 12,5 Prozent im März 2020 und der schlechteste Januar seit 2009.
Der Dow Jones legte um 405 Punkte oder 1,1 Prozent zu und erreichte 35.131,46 Punkte. Damit verringerte er seinen Monatsverlust auf 3,3 Prozent, da er von seiner Untergewichtung in Tech-Aktien profitierte.
Der technologielastige Nasdaq Composite stieg um 3,48 Prozent auf 14.239,88 und baute damit sein Comeback vom Freitag um drei Prozent aus. Der Index liegt im Januar immer noch 8,9 Prozent im Minus, was auch der schlechteste Monat seit März 2020 ist.
Unter den Einzelwerten stehen mit Alphabet und AMD am Dienstag, der Facebook-Mutter Meta am Mittwoch und Amazon am Donnerstag - alle nach Handelsschluss - weitere weltweit stark beachtete Konzerne mit ihren Quartalsberichten und Ausblicken im Fokus. Dagegen beginnt die Woche unternehmensseitig insgesamt erst einmal recht ruhig.
Einzelne Aktien aber wurden stark durch Analystenstudien bewegt. So sprangen die Anteilscheine von Beyond Meat um knapp 14 Prozent in die Höhe und profitierten damit von einem positiven Kommentar der britischen Großbank Barclays. Der Experte Benjamin Theurer sieht beträchtliches Wachstumspotenzial in neuen Geschäftskanälen des Herstellers von Fleischersatz-Produkten. Dies gelte in den USA über den Konsumenten-Einzelhandel hinausgehend und auch im internationalen Segment.
Die Bank Citigroup sah bei den Aktien von Netflix und Spotify Einstiegsmöglichkeiten nach den jüngsten Kurseinbrüchen und empfahl beide zum Kauf. Im Gegensatz zu den meisten Unternehmen, die abobasierte Geschäftsmodelle besäßen, seien die Papiere des Streaminganbieters und die des Audio-Streaming-Dienstes bereits günstig zu haben. Netflix verfüge zudem über Preissetzungsmacht und Spotify könne über Werbung seinen Gewinn steigern. Die Anteilscheine von Netflix zogen an der S&P-500-Spitze um fast zehn Prozent an und die von Spotify gewannen gut zwölf Prozent.
Ebenfalls stark präsentiert sich die Tesla-Aktie. Die Schweizer Großbank hat das Papier von „Neutral“ auf „Outperform“ hochgestuft. Das Kursziel sehen die Analysten bei 1.025 Dollar. Nach dem Kursrückgang sei die Aktie mittlerweile günstig bewertet.
Blackberry traf derweil mit Catapult IP Innovations eine Vereinbarung über den Verkauf von Patenten. Wie der Hersteller von Sicherheitssoftware mitteilte, wird er im Wesentlichen alle seine nicht zum Kerngeschäft gehörenden Patente an Catapult veräußern. Catapult ist eine Zweckgesellschaft, die zum Erwerb der Blackberry-Patente gegründet wurde. Zudem teilte das Unternehmen mit, es werde eine Rücklizenz für die verkauften Patente erhalten, die sich hauptsächlich auf mobile Geräte, Messaging und drahtlose Netzwerke beziehe. Die Anteilscheine von Blackberry machten anfängliche Verluste wett und stiegen zuletzt um knapp vier Prozent.