Eine rege Nachfrage nach Aktien aus dem Tech-Sektor hat die Wall Street am Donnerstag angetrieben. Insbesondere das Thema Künstliche Intelligenz (KI) sorgte dabei für Optimismus unter den Anlegern, wobei nicht alle Unternehmen aus diesem Bereich gleichermaßen profitieren konnten. Letztlich haben aber alle US-Leitindizes wieder Gewinne verbucht.
Der Dow Jones drehte nach anfänglichen Verlusten ins Plus und legte am Ende 0,17 Prozent auf 36.117,38 Punkte zu. Die Rally der vergangenen Wochen war am Montag ins Stocken geraten. Der Dow hatte zuletzt drei Tage in Folge jeweils leicht nachgegeben.
Angetrieben wurden die Börsen dies- und jenseits des Atlantik zuvor von der Aussicht auf bald wieder sinkende Leitzinsen. An den Märkten geht man davon aus, dass die Notenbanken in den USA und auch in der Eurozone mit ihren Zinserhöhungen durch sind und 2024 mit Zinssenkungen beginnen. Das sollte dann, so hoffen Investoren, der Wirtschaft Rückenwind geben, nachdem der Inflationsdruck zuletzt spürbar nachgelassen hat.
Der marktbreite S&P 500 stieg am Donnerstag um 0,80 Prozent auf 4.585,59 Zähler. Der technologielastigen Nasdaq 100 verzeichnete ein deutliches Plus von 1,48 Prozent auf 16.022,49 Punkte. Der Index überwand damit wieder die 16.000er Marke. „Die Tech-Werte machen heute den Unterschied“, konstatierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda.
Alphabet und AMD: Deutliche Gewinne dank KI
Die Aktie von AMD gewann fast zehn Prozent, nachdem der Halbleiterhersteller neue KI-Chips vorgestellt hat. Im Zuge der Veranstaltung zum Thema KI habe AMD außerdem die Prognose für das gesamte Marktvolumen im Jahr 2027 deutlich angehoben, so UBS-Analyst Timothy Arcuri, der die Aktie auch 2024 als eine „Top Idee“ ansieht. Aktien des KI-Titels Nvidia legten um 2,4 Prozent zu.
Auch Google-Mutter Alphabet hat von neuerlicher KI-Fantasie profitiert. Mit „Gemini“ hat der Konzern ein neues Sprachmodell angekündigt, das sogar GPT4 des Rivalen OpenAI übertreffen soll. Die Alphabet-Aktie stieg daraufhin um mehr als fünf Prozent.
Die Aktie des KI-Software-Spezialisten C3.ai sackte nach durchwachsenen Quartalszahlen und einem enttäuschenden Ausblick am Vorabend indes um fast elf Prozent ab.
Nikola braucht frisches Geld
Die Anteile von Nikola brachen sogar fast um ein Viertel ein. Der angeschlagene Hersteller von E-Nutzfahrzeugen muss sich mithilfe neuer Aktien und der Ausgabe von Wandelanleihen frisches Geld beschaffen. Das kam an der Börse nicht gut an.
Eine gestrichene Kaufempfehlung der Bank of America für die Papiere von Take-Two Interactive brockte dem Computerspiele-Entwickler ein Minus von zwei Prozent ein.
Der Online-Riese Amazon will künftig keine Zahlungen mit dem PayPal-Dienst Venmo mehr akzeptieren. Die Papiere des Online-Bezahldiensts setzten ihren Zick-Zack-Kurs daraufhin fort und verloren rund zwei Prozent.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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Mit Material von dpa-AFX.