Ängste vor einer weiteren Verschärfung der chinesischen Covid-Beschränkungen haben den Anlegern an den US-Aktienmärkten zum Wochenstart die Stimmung vermiest. Die drohenden, strikteren Maßnahmen Pekings gegen die Corona-Pandemie haben die größte Protestwelle im Land seit Jahrzehnten ausgelöst und dürften die Aussichten für das globale Wirtschaftswachstum weiter trüben. Unter dem Eindruck der Entwicklung tendierten die führenden US-Indizes zum Wochenauftakt deutlich schwächer.
Der Dow Jones Industrial büßte zuletzt 1,5 Prozent auf 33.849,46 Punkte ein, nachdem er in der Vorwoche um 1,8 Prozent auf das höchste Niveau seit April gestiegen war. Der marktbreite S&P 500 verlor am Montag 1,5 Prozent auf 3.963,94 Punkte. Der technologielastige Nasdaq Composite sank um 1,6 Prozent auf 11.049,50 Zähler.
Die Ereignisse in China schienen für viele Marktteilnehmer eine Gelegenheit zu sein, um sich vorerst an die Seitenlinie zu stellen, erläuterte Marktexperte Andreas Lipkow. Die Auswirkungen der Proteste seien kaum abschätzbar und stellten eine ernstzunehmende Gemengelage für viele Branchen und Sektoren dar. Die Proteste erstreckten sich über viele Städte und Fabrikationsstätten in China und könnten zu erheblichen Störungen der Lieferketten in Europa, den USA und Asien führen, warnte Lipkow.
Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk hat am Montag den iPhone-Konzern Apple in einer Serie von Tweets angegriffen. Erst fragte der Tech-Milliardär, ob Apple die Redefreiheit in Amerika hasse - da das Unternehmen seine Werbung bei Twitter weitgehend gestoppt habe. Dann behauptete er, dass Apple ohne Angabe von Gründen gedroht habe, die Twitter-App aus dem App Store zu entfernen. Von Apple gab es zunächst keine Reaktion auf die Tweets von Musk. Die Aktie von Apple endete am Montag mit Minus 2,6 Prozent bei 144 Dollar. Das Papier des Dow-Unternehmens litt unter Berichten, wonach die Produktion des iPhone 14 Pro in China ins Stocken geraten sei.
Steil nach oben ging es hingegen für die Aktien des chinesischen E-Commerce-Unternehmens Pinduoduo. Der Konzern hatte am Morgen besser als erwartete Umsätze und Gewinne für sein jüngstes Quartal gemeldet und damit eine Kursrally ausgelöst. Die Titel verteuerten sich in New York um 12,6 Prozent auf 74 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit einem Jahr.
Ebenfalls positiv verlief der Handelstag für BioNTech. Die Aktie des Mainzer Impfstoffherstellers kletterte nach einer Reihe positiver Nachrichten um 4,3 Prozent auf 161,50 Dollar.