Die Angst vor einer neuen Coronavirus-Variante hat am Freitag auch die US-Börsen auf Talfahrt geschickt. Am Black Friday kam es an der Wall Street damit auch bei Aktien zu einem Ausverkauf. Der US-Leitindex Dow Jones, der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Nasdaq100 notierten zum Handelsschluss deutlich im Minus. Am Tag nach Thanksgiving endete der Handel drei Stunden früher als üblich.
Craig Erlam vom Broker Oanda beobachtete eine "Flucht in die Sicherheit angesichts der zunehmenden Angst vor Varianten". Fachleute befürchten, dass die im südlichen Afrika entdeckte Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend ist, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Dies ließ bei Anlegern Lockdown-Sorgen hochkochen.
Die Furcht vor der neuen Corona-Variante ließ den Dow Jones Industrial zeitweise um fast drei Prozent auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen absacken. Mit 34.899 Punkten konnte der US-Leitindex seine Verluste zum vorgezogenen Handelsschluss nur wenig auf 2,53 Prozent reduzieren. Die Wochenbilanz wurde so mit zwei Prozent Minus noch negativ.
Der marktbreite S&P 500 verlor hingegen 2,27 Prozent auf 4.594 Zähler. An der Nasdaq gerieten die Technologiewerte, unter denen manche von Anlegern als mögliche Profiteure einer verlängerten Corona-Krise angesehen werden, auch nicht weniger stark unter Druck. Der Auswahlindex Nasdaq 100 konnte sich dem Abwärtsstrudel mit einem Abschlag von 2,09 Prozent auf 16.025 Punkte nicht entziehen.
Unter den Einzelwerten standen dabei die Impfstoff-Aktien im Fokus. Die Papiere der Impfstoff-Produzenten BioNTech und Moderna verzeichneten kräftige Kursgewinne. Zum Handelsschluss notierten die Papiere von BioNTech rund 14 Prozent höher bei 348 Dollar. Die Moderna-Aktie ging hingegen mit einem Plus von rund 20,6 Prozent auf 329,63 Dollar aus dem Handel.
Aufwärts ging es ebenfalls für die Zoom-Aktie. Die Papiere des Videokonferenzdiensts kletterten um 5,7 Prozent auf 220,21 Dollar. Damit knüpften die Papiere an ihre Vortagsgewinne an und setzten den Richtungswechsel nach langer Talfahrt fort.
Auch die Papiere des Fitnessgeräte-Herstellers Peloton profitierten von der Angst vor neuen Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie, wie zum Beispiel Lockdowns, und kletterten an der Nasdaq um mehr als fünf Prozent.
Abwärts ging es hingegen für die Nvida-Aktie. Trotz höherer Kursziele seitens der Analysten, konnte sich die Papiere des Chipproduzenten nicht vom schwachen Marktumfeld lösen und gingen mit einem Minus von 3,6 Prozent aus dem Handel.
Schlechte Nachrichten gab es auch vom E-Autobauer Rivian. In einer E-Mail an Kunden, die den R1S SUV vorbestellt hatten, kündigte Rivian an, dass die ersten Fahrzeuge frühestens zwischen Mai und Juli ausgeliefert werden. Ursprünglich sollte die Auslieferung bereits im Januar anlaufen.
Mit Material von dpa-AFX.