Der dänische Insulinspezialist Novo Nordisk baut sein Portfolio mit einer milliardenschweren Übernahme weiter aus. Das Unternehmen hat eine definitive Vereinbarung zum Kauf von Corvidia Therapeutics aus den USA unterzeichnet und zahlt in einem ersten Schritt 725 Millionen Dollar (rund 638 Millionen Euro), wie Novo Nordisk am Donnerstag in Bagsvaerd mitteilte.
Die gesamten Zahlungen an die bisherigen Corvidia-Aktionäre können sich auf bis zu 2,1 Milliarden Dollar (1,85 Milliarden Euro) belaufen, sofern durch Novo Nordisk bestimmte Meilensteine erreicht werden. Corvidia mit Sitz in Waltham im US-Bundesstaat Massachusets war bisher im Portfoliobestand der schweizerischen Beteiligungsgesellschaft HBM Healthcare Investments.
Die amerikanische Firma hat sich auf die Forschung und Entwicklung von Therapien für Herz- und Nierenerkrankungen spezialisiert. Wichtigster Produktkandidat im Portfolio von Corvidia ist Ziltivekimab, ein Antikörper, mit dem schwerwiegende Risiken wie etwa ein Herzinfarkt verringert werden sollen. Er wird derzeit in einer klinischen Studie der Phase 2 an Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen erforscht, die an einer artherosklerotischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ASCVD) und Entzündungen leiden.
Damit passt das US-Unternehmen laut Novo Nordisk zur aktuellen Strategie, mit der die Dänen ihr Portfolio auf eng mit ihrer Kernkompetenz Diabetes verbundenen Krankheiten ausweiten wollen. Der Konzern will die erste Zahlung aus seinen Finanzreserven stemmen. Das aktuelle Aktienrückkaufprogramm bleibe unbeeinträchtigt, hieß es weiter. Auch die Ziele für das Jahr blieben durch die Übernahme unberührt.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Novo Nordisk angesichts des jüngsten Zukaufs auf "Overweight" belassen. Analyst Richard Vosser bezeichnete in einer am Donnerstag vorliegenden Studie die Übernahme des auf Arzneimittelforschers Corvidia Therapeutics durch den dänischen Insulinspezialisten als strategisch vernünftig.
Die Aussichten für Novo Nordisk mit seiner vielversprechender Produktpipeline sind weiterhin gut, weshalb DER AKTIONÄR die Aktie in seinem Langfristigen Musterdepot (Schlag-den-Buffet-Depot) belässt. Nach der starken Aufholjagd seit Mitte März korrigiert der Wert leicht. Neue Rekordstände dürften aber nur eine Frage der Zeit sein.
(Mit Material von dpa-AFX)