Seit dem Untergang der Silicon Valley Bank stehen amerikanische Regionalbanken unter Druck. Am Donnerstag bricht der Aktienkurs der Western Alliance Banccorporation um zeitweise 50 Prozent ein. Zuvor hatte die Financial Times berichtet, die US-Bank plane einen Verkauf. In einer Stellungnahme wies das Management den Bericht als unwahr zurück und stieß eine Drohung aus.
In der Stellungnahme der Bank heißt es: "Der heutige Bericht der Financial Times, wonach Western Alliance einen möglichen Verkauf des gesamten Unternehmens oder eines Teils davon erwägt, ist in jeder Hinsicht kategorisch falsch. Nicht ein einziges Element des Artikels ist wahr. Western Alliance erwägt weder einen Verkauf noch hat es einen Berater beauftragt, strategische Optionen zu prüfen."
Weiter wirft Western Alliance der Zeitung vor, sich schändlich und unverantwortlich zu verhalten, indem sie sich vor den Karren von Short-Sellern spannen ließe. Man wolle nun prüfen, ob man gegen die Zeitung juristisch vorgehe.
Bei der Zeitung gibt man sich angesichts der Drohung gelassen: "Zwei mit den internen Vorgängen vertraute sagten der FT, dass die Bank, die eine Marktkapitalisierung von 2 Milliarden Dollar hat, strategische Optionen prüft, einschließlich eines möglichen Verkaufs des gesamten oder eines Teils ihres Geschäfts."
Dass das Dementi von Western Alliance den anhaltenden Kursabsturz verhindern kann, erscheint zumindest unwahrscheinlich. Zu groß ist derzeit die Verunsicherung im Markt hinsichtlich weiterer Bankenpleiten, zu tief sitzt das Misstrauen der Investoren. Die Aktie von Western Alliance stolpert im aktuellen Handel von einer durch die enorme Volatilität ausgelösten Zwangspause zur nächsten. Aktuell steht das Papier mit einem Rückgang von 40 Prozent knietief im Verlust.