Die Autobauer stecken in der Krise. BMW, Daimler und Volkswagen tüfteln an neuen Erlösmodellen. Weg von der klassischen Cash-Cow, dem Verbrennungsmotor, hin zu Elektroautos, Wasserstoffantrieb, selbst fahrenden Autos und Mobilitätstdiensten wie etwas Car-Sharing. In den letzten Tagen haben sich die Aktien der Autobauer wieder aufgerappelt. Am Montag sorgen die Aussagen des Autozulieferers Schaeffler aber für lange Gesichter bei den Fans von Autoaktien.
Der Autozulieferer Schaeffler stellt sich in Anbetracht der schwachen Autokonjunktur in China und Europa auf weiterhin schwierige Marktbedingungen ein. Eine Entspannung sei derzeit noch nicht in Sicht.
"Das zweite Halbjahr wird voraussichtlich schwächer als bislang erwartet. Darauf müssen wir uns proaktiv einstellen", sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld am Montag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Umso wichtiger sei es, dass die nun vom Konzern angestoßenen Maßnahmen funktionierten. "Für Markteinbrüche können wir nichts. Aber das, was wir in der Hand haben, können und müssen wir vorantreiben", verdeutlichte Rosenfeld.
Das reichte, um die Autowerte auf Talfahrt zu schicken. Die Aktien von BMW, Daimler und Volkswagen gaben im Tagesverlauf deutlich nach.
Schon Analyst Michael Punzet von der DZ Bank hatte jüngst darauf hingewiesen, dass die Markterwartungen an die Automobilproduktion im bisherigen Jahresverlauf kontinuierlich gesunken seien. Analystin Cara Luciano von der Berenberg Bank sprach sogar von einem "konstanten Trommelfeuer negativer Nachrichten" aus dem Automobilsektor.
Für die Schaeffler-Aktie gilt weiterhin: Finger weg!
Für Entwarnung ist es auch bei der Daimler-Aktie noch zu früh. Die letzte Gewinnwarnung hat zunehmend für Verunsicherung gesorgt. Gut möglich, dass noch immer nicht alle negativen Nachrichten im Kurs eingepreist sind. Dennoch hat sich die Aktie von ihren Tiefstständen gelöst und wieder den Weg nach oben eingeschlagen. Ein Kaufsignal ergibt sich, sobald die Daimler-Aktie die 200-Tage-Linie bei 51,60 Euro knackt.
Für das VW-Papier gilt: Der Börsengang der Lastwagensparte Traton konnte dem VW-Papier zuletzt positive Impulse verleihen. Die Aktie hat sich von ihren Tiefs gelöst und die 200-Tage-Linie bei 146,90 Euro geknackt. Diese gilt es jetzt zu verteidigen. Wird die Widerstandslinie bei 151,60 Euro genommen, besteht Potenzial bis 155,80 Euro.