Die Aktie der russischen Sberbank verliert am Donnerstag an der Moskauer Börse zeitweise rund 50 Prozent an Wert. Schuld an den Kursverlusten ist der russische Präsident Wladimir Putin, der am Morgen den Angriff auf die Ukraine befohlen hat und damit massive Sanktionen des Westens in Kauf genommen hat.
In Europa herrscht Krieg: Russland hat am Donnerstag die Ukraine aus mehreren Richtungen angegriffen. Präsident Wladimir Putin befahl am Donnerstag eine großangelegte Militäroperation gegen das Nachbarland aus der Luft, am Boden und zur See.
EU-Staaten planen schärfere Sanktionen
Die Antwort des Westens auf den Einmarsch ließ nicht lange auf sich warten: Die 27 EU-Staaten wollen sich bei einem Krisengipfel noch am Donnerstagabend im Grundsatz auf neue Sanktionen gegen Russland verständigen. Man werde sich nach der "eklatanten Aggression" auf weitere restriktive Maßnahmen einigen, "die Russland für sein Vorgehen massive und schwerwiegende Konsequenzen auferlegen werden", heißt es in einer Stellungnahme der 27 EU-Staats- und Regierungschefs.
Strafmaßnahmen lassen Russland kalt
Die russische Regierung zeigte sich derweil unbeeindruckt von der Ankündigung weiterer Sanktionen gezeigt. Man verfüge über ausreichend finanzielle Ressourcen, um die Stabilität des russischen Finanzsystems trotz Sanktionen und Drohungen zu gewährleisten, wie die Agentur Tass aus Regierungskreisen erfuhr. Nach jüngsten Angaben betrugen die Finanzreserven am 11. Februar 639,6 Milliarden US-Dollar (rund 573 Milliarden Euro). Der Finanzmarkt und die größten Unternehmen hätten auch Pläne zum Schutz gegen Sanktionen.
An der Moskauer Börse markierten die Sberbank-Aktie im Zuge der Sanktionsankündigungen mit einem Minus von rund 50 Prozent auf 103 Rubel den tiefsten Stand seit 2016. Im laufendenden Jahr hat die Aktie rund zwei Drittel an Wert eingebüßt. In Frankfurt fiel die Sberbank-Aktie zuletzt um beinahe 75 Prozent auf 2,03 Euro.
Die Sanktionen des Westens gegen Russland dürften nach dem Kriegsbeginn noch weiter verschärft werden. Inzwischen gibt es Forderungen nach einem Ausschluss Russlands aus dem internationalen Banken-Zahlungssystem Swift. Dies hätte für die Sberbank weitreichende Folgen. Anleger machen einen großen Bogen um die Sberbank-Aktie!