Der Rückenwind bei Satorius nimmt zu: Erst bestätigten die Analysten vom Bankhaus Metzler ihre Kaufempfehlung mit Ziel 580 Euro. Im Anschluss legten die Experten von JPMorgan ("Overweight") mit einem Kursziel von 500 Euro nach. Heute folgen die Strategen von Stifel („Buy“), die den fairen Wert für die Aktie in einem Ausblick auf den Quartalsbericht des Labor- und Pharmazulieferers von 515 auf 570 Euro angehoben haben.
Sartorius erlebt derzeit einen wahren Bestellboom von Herstellern von Impfstoffen und Corona-Tests. Wegen der florierenden Geschäfte hob Konzernchef Joachim Kreuzburg bereits Mitte März seine Prognosen für das laufende Jahr an. Auch mittelfristig traut sich Sartorius mehr zu. Rückenwind gibt es aber nicht nur durch die Pandemie. Zur Vorlage der Zahlen für das erste Quartal sprach der Konzernchef auch von einer "sehr positiven" allgemeinen Geschäftsentwicklung.
Das zweite Quartal bei Sartorius sollte erneut stark ausfallen, so Metzler-Analyst Alexander Neuberger. Auch Richard Vosser von JP Morgan rechnet mit einer erneut starken Bilanz – und einer Anpassung der Jahresziele.
Markus Gola von Stifel rechnet ebenfalls mit Nachbesserung bei der Jahresprognose und sieht bei der zuletzt schwachen Aktie eine gute Einstiegschance. Wegen der hohen Bewertung der Aktie gibt es aber auch unverändert kritische Stimmen. Zu den größten Pessimisten zählen die Experten der UBS mit einem Kursziel von lediglich 324 Euro.
Mitte Februar erreichte die Aktie des Laborausrüsters und Pharmazulieferers ein Rekordhoch bei 502 Euro. Seitdem hat der Titel über 20 Prozent korrigiert und sich im Bereich der 400-Euro-Marke eingependelt. Mit dem nachhaltigen Anstieg über den horizontalen Widerstand bei 420 Euro wurde vor Kurzem ein frisches charttechnisches Kaufsignal generiert. Das nächste Ziel wartet nun im Bereich um 460 Euro. Kann die Aktie den Abwärtstrend überwinden, warten die nächsten technischen Hürden bei 480 und 502 Euro.
Risikobewusste Anleger, die mit dem Sartorius Turbo-Long (WKN TT23WG / Empf.-Kurs: 1,05 Euro) von HSBC auf dieses Szenario spekulieren, setzen weiter einen Stopp bei 1,10 Euro und lassen die Gewinne laufen. Behalten die genannten Analysten recht, dürfte sich auch ein Neueinstieg auf dem aktuellen Niveau rentieren. Frische Q2-Zahlen gibt es offiziell am 21. Juli.