Die Aktie von Sartorius präsentiert sich am heutigen Donnerstag stark. Gut ein Prozent geht es am Vormittag nach oben. Gemeinsam mit Volkswagen und der Deutschen Telekom befindet man sich damit in den Top 3 des Tages im DAX. Analysten zeigten sich zuletzt allerdings uneins über die weitere Entwicklung des Papiers.
JPMorgan hat den Aktien von Sartorius den Status "Positive Catalyst Watch" verliehen und erwartet damit kurzfristig positive Nachrichten von den Geschäftsjahreszahlen am 26. Januar. Zugleich senkte Analyst Richard Vosser in einem am Dienstag vorliegenden Ausblick auf die europäische Pharma- und Biotechbranche jedoch das Kursziel der Vorzugsaktie von 570 auf 550 Euro bekräftigte aber seine Einstufung auf "Overweight". Beim aktuellen Kurs bedeutet dies immer noch ein Potenzial von rund 50 Prozent.
Vosser empfiehlt für 2023 Qualitätsaktien. Seine 2023er Schätzungen reduzierte er für den Sektor nur geringfügig, da dieser seine hohe Prämie zumindest während der Rezessionssorgen behalten dürfte. Zum Laborzulieferer Sartorius schrieb Vosser, dass dieser und die Tochter Stedim Biotech weiter von der starken Nachfrage im Geschäftsbereich BPS (Bioprocess Solutions) profitieren dürften. Dank einer Normalisierung des Auftragseingangs sollten sich zudem die Sorgen über sinkende Konsensschätzungen zerstreuen.
Das Analysehaus AlsterResearch hingegen hat Sartorius von "Hold" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 310 auf 295 Euro gesenkt. Der Laborausrüster dürfte schwache Resultate zum vierten Quartal präsentieren, da konjunkturelle Belastungen das organische Wachstum begrenzt haben dürften, schrieb Analyst Harald Hof in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Er geht zudem davon aus, dass Sartorius die langfristigen Ziele mit der Vorlage der vorläufigen Zahlen am 26. Januar revidieren wird.
DER AKTIONÄR teilt die Meinung von JPMorgan und bleibt für die Aktie von Sartorius zuversichtlich. Vorsichtige Anleger warten allerdings ein klares charttechnische Signal ab. Der Sprung über die 200-Tage-Linie bei rund 375 Euro wäre ein solches. Nach unten sichert ein Stopp unterhalb des Jahrestiefs von 293,30 Euro bei 280 Euro ab.