Der Göttinger Laborzulieferer Sartorius ist auf der Zielgeraden für den geplanten millionenschweren Zukauf von ausgewählten Geschäften des US-Unternehmens Danaher Life Science . Wie der MDAX-Konzern am Freitag in Göttingen mitteilte, haben sowohl die US-Arzneimittelbehörde FTC in den USA als auch die EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme gegeben. Den Niedersachsen fehlt damit noch die Genehmigung aus China, die nun im Laufe des zweiten Quartals erwartet wird. Der Abschluss des Zukaufs war ursprünglich noch für das erste Quartal erwartet worden.
Danaher muss sich im Zuge der Übernahme des Biopharma-Geschäfts vom US-Konzern General Electric aus wettbewerbsrechtlichen Gründen von einigen Unternehmensteilen trennen. Sartorius übernimmt von Danaher verschiedene Labor- und Bioprozess-Technologien, die das Portfolio beider Sartorius-Sparten ergänzen.
Früheren Angaben zufolge gehören dazu unter anderem das FortéBio-Geschäft zur markierungsfreien Analyse von Biomolekülen sowie Chromatographie-Systeme und -Gele. Weil die Regulierer die Auflagen an Danaher verschärften, gehen an Sartorius nun noch zusätzlich diverse Filtersysteme. Die Kosten für den ursprünglich auf rund 750 Millionen US-Dollar bezifferten Zukauf steigen damit auf 825 Millionen Dollar (rund 764 Millionen Euro).
Sartorius hatte die Übernahme bereits im Herbst 2019 verkündet. Das nun zu erwerbende Portfolio kam im vergangenen Jahr laut Sartorius auf einen Umsatz von rund 170 Millionen Dollar. Der Konzern hatte bereits angekündigt, nach Abschluss des Zukaufs seine Prognosen anzupassen.
Sartorius ist zudem in engem Kontakt mit mehreren Entwicklern möglicher Impfstoffe gegen das neue Coronavirus. Derzeit gebe es eine "sehr intensive" Kooperation mit deutschen und internationalen Unternehmen, die zum Thema forschten oder auch bereits in klinischen Testphasen seien. "Wir liefern unter anderem Zellkulturmedien, Bioreaktoren, Spezialfilter und analytische Instrumente", hieß es. Sartorius-Technik werde von Entwicklern von Impfstoffen in verschiedenen Ländern genutzt. "Wir fokussieren uns deshalb in der aktuellen Lage darauf, unsere Produktion und Lieferketten in vollem Umfang aufrecht zu erhalten."
Am heutigen Freitag gewinnt die Aktie von Sartorius knapp vier Prozent. Im 3-Monatsvergleich ist die Aktie von Sartorius mittlerweile die einzige Aktie im MDAX, die noch ein Plus vorweisen kann. Auch längerfristig zählt die Aktie zu den absolut besten im MDAX. DER AKTIONÄR bleibt weiterhin zuversichtlich. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 150,00 Euro an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)