Das Walldorfer Softwarehaus SAP wird am Montag seine Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal präsentieren. DER AKTIONÄR zeigt, was Anleger erwarten können.
Die im Auftrag des Unternehmens befragten Experten rechnen im dritten Quartal mit einem Umsatzanstieg im Jahresvergleich von rund 1,5 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Bei den Erlösen mit Cloud-Abos kalkulieren die Analysten mit einem Plus von fast 17 Prozent auf 2,11 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern dürfte demnach um 1,4 Prozent auf 2,12 Milliarden Euro steigen.
Unter dem Strich könnte es den Schätzungen zufolge aber einen Rückgang des Gewinn um 11 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro geben, wenn die Experten recht behalten. Da könnte vor allem die aktienbasierte Vergütung des Managements und der Mitarbeiter zu Buche geschlagen haben. Viele Mitarbeiter erhalten bei dem Unternehmen Bezüge, die sich auch am Aktienkurs orientieren, dieser war nach dem Corona-Crash wieder deutlich gestiegen.
Prognose von SAP
SAP geht für dieses Jahr derzeit von einem Gesamtumsatz zwischen 27,8 und 28,5 Milliarden Euro aus - allerdings zu den Wechselkursen des Vorjahres, als 27,6 Milliarden erlöst wurden. Am Ende des Jahres könnte bei viel Gegenwind vom starken Euro daher auch weniger Umsatz stehen, weswegen die Prognose aber noch nicht unbedingt verfehlt wurde. Währungsbereinigt peilt SAP ein Plus zwischen einem und drei Prozent an.
Das vielbeachtete Cloudgeschäft als Teil davon soll aber weiter deutlich stärker wachsen. So geht SAP hier von einem währungsbereinigten Wachstum zwischen 18 und 24 Prozent aus. Zu den Wechselkursen vom Vorjahr wären das 8,3 bis 8,7 Milliarden Euro.
Das bereinigte operative Ergebnis könnte nach Vorstellung des Unternehmens ohne Berücksichtigung von Währungsveränderungen um ein Prozent zurückgehen, aber auch bis zu sechs Prozent über dem Vorjahreswert (8,21 Milliarden) liegen. In Wechselkursen des Vorjahres wären das 8,1 bis 8,7 Milliarden Euro.
Bis 2023 will SAP ausgehend von 2018 die bereinigte operative Marge um fünf Prozentpunkte auf dann rund 34 Prozent steigern. Der Cloudumsatz soll sich von den gut fünf Milliarden Euro 2018 mehr als verdreifachen. Der Gesamtumsatz soll 35 Milliarden Euro übersteigen.
Aus charttechnischer Sicht ging die SAP-Aktie seit September in eine Konsolidierungsphase über. Wichtig wäre nun, dass die 200-Tage-Linie, die aktuell bei rund 122 Euro verläuft, nicht gerissen wird. Investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen. Nach unten sichert die Position der Stoppkurs bei 110 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: SAP.