Am Donnerstag nach Handelsschluss öffnet das DAX-Schwergewicht SAP seine Bücher. Im Vorfeld der Zahlen gehen die Meinungen der von Bloomberg befragten Analysten deutlich auseinander. Während Goldman Sachs davon ausgeht, dass SAP die Analysten-Einschätzungen übertreffen kann, erwartet Jefferies keine positive Überraschung.
Goldman-Experte Mohammed Moawalla geht davon aus, dass SAP mit seinem breit aufgestellten Cloud-Angebot besser durch schwere Fahrwasser komme als andere Anbieter - und deshalb auch schneller wachsen werde. Vieles deute aktuell auf eine robuste Nachfrage hin, auch aufgrund der Kernsoftware S/4 Hana. Währungseffekte herausgerechnet hat er deshalb einen Anstieg der Clouderlöse um 23 Prozent zum Vorjahresquartal auf dem Zettel.
Damit traut er SAP noch etwas mehr zu als der vom Konzern veröffentlichte Analystenkonsens. Die Experten rechnen im zweiten Quartal im Schnitt mit einem Cloudumsatz in Höhe von 3,4 Milliarden Euro, ein Plus von 22 Prozent. Insgesamt dürfte der Umsatz demnach um fünf Prozent auf knapp 7,6 Milliarden Euro steigen. Als bereinigtes operatives Ergebnis dürften den Analysten zufolge 1,9 Milliarden Euro hängen bleiben. Das entspräche einer Steigerung von 15 Prozent.
Wenig Luft nach oben sieht hingegen Charles Brennan vom Analysehaus Jefferies. Der Boom von Künstlicher Intelligenz beflügele aus Sicht von Investoren vor allem die Konkurrenz in der Tech-Branche, weniger SAP. "Wir sehen im zweiten Quartal wenig Spielraum für Resultate, die den Analystenkonsens übertreffen", so Brennan
Um circa 18.00 Uhr gibt SAP seine Zahlen bekannt, und es bleibt spannend. Gelingt dem DAX-Konzern eine positive Überraschung, könnte schon bald ein neues Allzeithoch folgen. Andernfalls droht ein Rücksetzer in Richtung der horizontalen Unterstützung an der 120-Euro-Marke.
(mit Material von dpa-AFX)