Der Softwarehersteller SAP macht wegen seines schnell wachsenden Geschäfts mit Mietsoftware Abstriche beim Gewinn. Weil Kunden zunehmend die Software aus der sogenannten Cloud bezögen und damit zu Beginn niedrigere Abo-Zahlungen leisteten, senkte der Vorstand das Ziel für das um Währungs- und Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis auf 5,6 bis 5,8 Milliarden Euro für dieses Jahr, wie der Konzern am Montag mitteilte. Zuvor hatte die Spanne 200 Millionen Euro höher gelegen. Die Prognose für die Cloud-Erlöse erhöhte der Dax-Konzern dagegen etwas auf 1,04 bis 1,07 Milliarden Euro. Der geplante Zukauf des US-Reisekostenspezialisten Concur ist darin noch nicht enthalten.
Der Weltmarktführer für Unternehmenssoftware steigerte den Umsatz im dritten Quartal im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 5 Prozent auf 4,26 Milliarden Euro. Taktgeber war einmal mehr die Cloud mit einem Anstieg von 41 Prozent auf bereinigt 278 Millionen Euro. Die Lizenzumsätze mit herkömmlicher Software gingen dagegen zurück. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 881 Millionen Euro 16 Prozent mehr als vor einem Jahr, vor Zinsen und Steuern waren bereinigt 1,36 Milliarden Euro übriggeblieben. Bei Cloud-Umsätzen und Nettogewinn übertraf SAP die Erwartungen der Analysten.
Aktie unter Druck
Die Aktie dürfte angesichts der Gewinnrevision unter Druck bleiben. Einziger Lichtblick: Die erhöhten Cloud-Umsätze tragen mittelfristig zu einer besseren Planbarkeit und auch höheren Margen bei. Ein Kauf der Aktie bietet sich aktuell jedoch nicht an.
(Mit Material von dpa-AFX)