SAP hat gegenüber seinen Konkurrenten einen entscheidenden Vorteil: den Standort Deutschland. CEO Bill McDermott verrät in einem Interview, weshalb.
In einem Interview gegenüber Reuters sagt SAP-Chef McDermott: „Die Tatsache, dass Deutschland exzellente Verbindungen in den öffentlichen und privaten Sektor Chinas hat, hilft uns ohne Frage.“ Auch in Zeiten des Handelskriegs habe SAP ein Auge auf Aufträge von chinesischen Staatskonzernen.
SAP-Rivalen wie Microsoft ist es dagegen Verboten mit chinesischen Firmen wie Huawei Geschäfte zu machen. Ein anderes Beispiel ist Cisco Systems, die mittlerweile bei Ausschreibungen von chinesischen Staatsfirmen ausgeschlossen werden.
Laut McDermott passen viele der internationalen Konzerne ihre Geschäfte und Lieferketten an. Was in einigen Fällen für kurzfristigen Verzögerungen bei Investitionsentscheidungen sorgt. Im Falle von SAP sei jedoch ein positiver Effekt festzustellen, da sich viele Unternehmen im Rahmen des Handelsstreits zwischen den USA und China für die Deutschen entscheiden würden. Die Prognose für das dritte und vierte Quartal sei unverändert gut und die Pipeline in China bleibe stark, so McDermott im Rahmen der Q2-Konferenz.
SAP weist zwar seine Umsätze in China nicht aus – doch McDermott sieht langfristige Wachstumschancen. Das langfristige Wirtschaftswachstum in China sei sicher und es bestünden aufgrund von 70 Millionen chinesischer Unternehmen lukrative Möglichkeiten für SAP.
China bleibt Wachstumsmarkt und der Standort Deutschland ein klarer Vorteil für SAP, um dort gegenüber den US-Konkurrenten zu punkten. Anleger bleiben daher auch in unsicheren Zeiten der SAP-Aktie treu. Auch wenn es charttechnisch aktuell etwas trüb aussieht.