SAP hat gestern seine Geschäftszahlen zum abgelaufenen ersten Quartal präsentiert. Obwohl das Unternehmen weitere Fortschritte in der Cloud erzielte, zeigten sich die Anleger von der Gewinnentwicklung enttäuscht. Die Aktie beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von zwei Prozent.
Beim Umsatz lagen die Walldorfer mit 7,1 Milliarden Euro über den erwarteten 6,9 Milliarden Euro. Das lag im Wesentlichen an den starken Clouderlösen, die um ganze 31 Prozent auf 2,82 Milliarden Euro wuchsen. Auch hier hatten die Wall-Street-Experten mit 2,75 Milliarden Euro weniger auf ihren Zetteln stehen.
Die große Sorge bleibt jedoch die Profitabilität. Beim operativen Ergebnis (1,68 Milliarden Euro) verfehlten die Walldorfer im ersten Quartal um rund vier Millionen Euro die Erwartungen. Damit sank auch die operative Marge gegenüber dem Vorjahr um ganze 3,7 Prozentpunkte. Erschwerend kommt hinzu, dass der Free Cash Flow mit 2,17 Milliarden Euro unter dem Konsens der Analysten von 2,28 Milliarden Euro lag.
Charttechnisch angeschlagen
Am Freitag rutschte SAP zwischenzeitlich unter die wichtige Marke bei 95 Euro, erholte sich aber dann später etwas und beendete den Handel bei 97,57 Euro. Charttechnisch ist das Papier damit schon längst im Bärenmarkt angekommen (der Drawdown seit 52-Wochenhoch beträgt -27 Prozent). Wichtig wäre nun, dass die Aktie sich über der 95-Euro-Marke hält. Sonst droht ein weiteres Abrutschen in den Bereich der 2020er-Tiefs zwischen 85 und 90 Euro.
Die SAP-Zahlen sind eher gemischt ausgefallen. Der Markt rechnete bereits mit starken Ergebnissen in der Cloud. Damit die Aktie wieder Schwung nach oben bekommt, hätte der Softwareanbieter beim Gewinn überzeugen müssen. Hier lagen die Walldorfer jedoch sogar unter den Erwartungen. Daher ist die negative Kursreaktion der Anleger verständlich. Watchlist.