Kosten für einen langwierigen Rechtsstreit haben Europas größtem Softwarehersteller SAP im zweiten Quartal belastet. Weil das Unternehmen im Patentstreit mit dem US-Unternehmen Versata wohl zahlen muss, stellte der DAX-Konzern rund 289 Millionen Euro zurück, wie die Walldorfer am Donnerstag mitteilten. Der Nettogewinn lag mit 557 Millionen Euro knapp ein Viertel niedriger als vor einem Jahr.
Cloud-Prognose angehoben
Dabei liefen die Geschäfte in den drei Monaten bis Juni ansonsten weitgehend wie von Experten erwartet. Wechselkurseffekte drückten nicht mehr so stark aufs Ergebnis wie zuletzt. Der Umsatz wuchs um zwei Prozent auf 4,15 Milliarden Euro, das bereinigte Betriebsergebnis um vier Prozent auf 1,24 Milliarden Euro. Der Produktumsatz mit Software und Services (SSRS) stieg währungsbereinigt am oberen Ende der fürs Jahr anvisierten Spanne mit acht Prozent.
Im erklärten künftigen Hauptstandbein, der Sparte mit Mietsoftware aus dem Internet, legten die Erlöse weiter kräftig zu. Die sogenannte Cloud-Sparte wuchs um Sondereffekte bereinigt um fast ein Drittel auf 242 Millionen Euro Umsatz.
Deswegen und auch vor allem wegen Zukäufen blickt SAP hier nun optimistischer aufs Jahr. Die Bandbreite für den Umsatzausblick des sogenannten Cloud-Geschäfts hob das Management um Bill McDermott um 50 Millionen Euro an. Analysten hatten mehrheitlich mit einem solchen Schritt gerechnet. Die Prognosen für das bereinigte Betriebsergebnis und das Wachstum der Produkterlöse wurden bestätigt.
Gewinne laufen lassen
Insbesondere die gute Entwicklung der Cloud-Sparte und die Bestätigung der Prognose dürften die Anleger freuen. Die SAP-Aktie notiert deutlich fester und sollte die noch junge Aufwärtsbewegung fortsetzen können. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 49 Euro weiter investiert.
(Mit Material von dpa-AFX)
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