Europas größter Softwarehersteller SAP hat dank des schwachen Euro im ersten Quartal deutlich mehr umgesetzt als erwartet. Der Umsatz kletterte in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um rund 22 Prozent auf 4,50 Milliarden Euro, wie das DAX-Unternehmen am Dienstag in Walldorf mitteilte. Der Gewinn blieb allerdings unter den Erwartungen, wobei sich die Kosten für den Aufbau des Cloud-Geschäfts bemerkbar machen.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um ein knappes Sechstel auf 1,06 Milliarden Euro zu. Analysten hatten mit Werten in dieser Größenordnung (1,07 Milliarden Euro) gerechnet. Beim Nettoergebnis enttäuschten die Walldorfer jedoch die Erwartungen mit einem Rückgang von mehr als einem Fünftel auf 413 Millionen Euro. Die Konsensschätzung bezifferte sich auf ein Plus von 535 Millionen Euro. Der Rückgang resultierte laut SAP vor allem aus höheren Kosten für den Aufbau des Cloud-Geschäfts mit Mietsoftware über das Internet.
Cloud als Wachstumsfeld
Das erklärte neue Standbein Cloud-Software war weiter der große Wachstumstreiber im Konzern. Der um Sonderfaktoren bereinigte Erlös der Sparte sprang mit 509 Millionen Euro auf mehr als das Doppelte. Das lag auch an Beiträgen aus der Übernahme des US-Reisekostenspezialisten Concur und des Personaldienstleisters Fieldglass.
Die Finanzziele für das laufende Jahr bestätigte der Konzern. Das Unternehmen erwartet, dass die Cloud- und Softwareerlöse im Gesamtjahr 2015 in einer Spanne zwischen acht und zehn Prozent zunehmen werden (2014: 14,33 Milliarden Euro). Das Betriebsergebnis soll in einer Spanne zwischen 5,6 und 5,9 Milliarden Euro liegen (2014: 5,64 Milliarden Euro).
Langfristig investieren!
Der Gewinnrückgang dürfte manchen Anleger verschrecken, doch bei SAP wird die Zukunft gehandelt. Die schaut dank der Ausrichtung auf das Cloud-Geschäft und wegen der technologisch führenden Datenbanktechnologie Hana rosig aus. Geduldige Anleger bleiben dabei.
(mit Material von dpa-AFX)